Was sind Glaubenssätze und woher kommen sie?
Glaubenssätze sind innere Überzeugungen über dich selbst, andere Menschen und die Welt. Sie wirken wie eine unsichtbare Landkarte, nach der du dein Leben gestaltest.
Diese Überzeugungen entstehen oft in der frühen Kindheit – geprägt durch:
- emotionale Abwesenheit eines Elternteils
- ständige Kritik
- überhöhte Erwartungen
- oder auch subtile Botschaften wie: “Reiß dich zusammen!”
Das Kind zieht aus solchen Erfahrungen eigene Schlussfolgerungen wie:
- “Ich bin falsch.”,
- “Ich muss mich anstrengen, um geliebt zu werden.”
- “Gefühle machen mich angreifbar.”
Diese Glaubenssätze aus der Kindheit wirken bis ins Erwachsenenalter – meist unbewusst.
Dein inneres Kind trägt alte Glaubenssätze weiter
“Wir übernehmen die Deutung unserer Kindheitserfahrungen – nicht die Wahrheit.” – Stefanie Stahl
Was du als Kind gelernt hast, beeinflusst heute dein Denken und Verhalten:
- Überzogene Selbstkritik,
- Angst vor Fehlern
- Beziehungsstress oder Bindungsangst
- Perfektionismus und innerer Druck
Das innere Kind möchte dich schützen, doch die alten Strategien passen oft nicht mehr zur Realität.
Reflexionsfrage: Welche Sätze über dich selbst tauchen immer wieder auf, besonders in emotional belastenden Situationen?
Mini-Übung: Deine Glaubenssätze erkennen & umformulieren
Ziel der Übung ist es, deine inneren Glaubenssätze zu hinterfragen und aktiv zu überschreiben.
- Denk an eine Situation, in der du dich klein oder nicht gesehen gefühlt hast.
- Spüre nach: Was hast du in dem Moment über dich gedacht?
(Beispiel: “Ich bin nicht wichtig” oder “Ich mache alles falsch”) - Schreibe diesen Satz auf.
- Überlege dir einen neuen Satz, der den alten überschreibt. Beispiel: “Ich bin wertvoll, auch wenn ich nicht perfekt bin”
Diese bewusste Umformulierung ist der erste Schritt, dich innerlich neu auszurichten.
Denk daran: Veränderung braucht Akzeptanz. Viele versuchen, negative Glaubenssätze “auszugleichen” – durch Leistung, Kontrolle oder Selbstoptimierung. Doch das hält nicht lange.
Denn: Wahrer Wandel beginnt mit Selbstannahme. Erst wenn du erkennst “Ich glaube, nicht genug zu sein”, kannst du beginnen, dich davon zu lösen.
Die stille Macht früher Kindheitserfahrungen
Unser Gehirn bewertet Erfahrungen – besonders in der Kindheit. Ein Kind denkt nicht:
- “Papa ist überfordert”.
- Sondern: “Mit mir stimmt etwas nicht”.
Diese emotionalen Deutungen werden zu tief verankerten Glaubenssätzen.
Wichtig zu wissen: Glaubenssätze fühlen sich oft wahr an, aber sie sind es nicht.
Alltagstipp: Dein 3-Minuten-Glaubenssatz-Check
Nimm dir heute Abend 3 Minuten Zeit für dich und beantworte diese Fragen – schriftlich oder in Gedanken:
- Welche Aussage über mich selbst hat mich heute belastet?
- Woher kenne ich diesen Satz – aus meiner Kindheit, einer bestimmten Situation?
- Was würde mein erwachsenes Ich heute dazu sagen?
Beispiel:
- Erlebte Emotion: “Ich habe mich nach der Trennung wertlos gefühlt, als wäre ich nicht liebenswert.”
- Glaubenssatz: “Ich genüge nicht – ich bin nicht liebenswert, wenn mich jemand verlässt.“
- Neues Selbstbild: “Mein Wert hängt nicht davon ab, ob jemand bleibt – ich bin liebenswert, so wie ich bin.“
Du willst tiefer eintauchen? Steffis Empfehlungen
Podcastempfehlung
In der Podcastfolge “Was sind Glaubenssätze – und wo habe ich die her?” erhältst du:
- einen ehrlichen Blick auf deine alten Überzeugungen
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Glaubenssätze hinterfragen, Selbstwert stärken
Glaubenssätze zu erkennen ist der erste Schritt zu mehr Freiheit und Selbstannahme. Wenn du beginnst, deine innere Stimme bewusst wahrzunehmen und liebevoll zu hinterfragen, entsteht Raum für Veränderung.
Und nicht nur das:
In der achtsamen Auseinandersetzung mit deinen inneren Überzeugungen begegnest du auch deinem inneren Kind – und kannst beginnen, das zu geben, was dir früher vielleicht gefehlt hat.
Der stärkste Satz, den du dir sagen kannst?
“Ich bin gut – so wie ich bin”.