Gefühle

Bindungsangst verstehen und bewältigen

Bindungsangst verstehen und bewältigen

Mann und Frau halten sich in dem Armen.

Bindungsangst kann unser Leben und unsere Beziehungen tiefgreifend beeinflussen. Du sehnst dich nach Nähe und einer tiefen Verbindung, doch gleichzeitig löst genau diese Nähe ein Gefühl von Unbehagen oder sogar Panik in dir aus. Du hast Angst, dich selbst zu verlieren, dich eingeengt zu fühlen oder deinen eigenen Bedürfnissen nicht mehr gerecht zu werden.

Vielleicht passt du dich deinem Partner oder deiner Partnerin an, um Konflikte zu vermeiden, und verlierst dabei den Kontakt zu deinen eigenen Gefühlen. Oder du ziehst dich zurück, schützt deine Freiheit und hältst emotionalen Abstand – manchmal sogar, indem du die Beziehung beendest. Viele Menschen schwanken zwischen diesen Extremen: Nähe suchen und gleichzeitig Nähe vermeiden.

Was ist Bindungsangst – und wie wirkt sie sich aus?

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass Bindungsangst keine klinische Diagnose ist, sondern eine emotionale Herausforderung, die das eigene Leben und Beziehungen stark beeinflussen kann. Wenn du Bindungsangst hast, fällt es dir schwer, die Nähe zuzulassen, die du dir eigentlich wünschst. Das kann dich belasten – aber auch deine Partnerin oder deinen Partner.

Typische Äußerungen wie „Warum lässt du mich nicht näher an dich heran?“ oder „Ich weiß nicht, wo ich mit dir stehe“ zeigen, dass Bindungsangst nicht nur die Beziehung erschwert, sondern auch bei deinem Gegenüber Frustration und Enttäuschung auslösen kann. Besonders dann, wenn die Beziehung ernster wird, ziehen sich viele Betroffene zurück.

Erkennen von Bindungsangst: Was geschieht in deinen Beziehungen?

Bindungsangst zeigt sich oft in Mustern, die du vielleicht aus deinen eigenen Beziehungen kennst:

Intensiver Start, plötzlicher Zweifel: Zu Beginn einer Beziehung ist alles aufregend und leidenschaftlich. Doch mit der Zeit fühlst du dich eingeengt und fragst dich, ob es wirklich die richtige Beziehung ist. Der Rückzug beginnt.

Kreislauf auf Nähe und Distanz: Dein Partner sucht Nähe, du suchst Abstand. Dieses Wechselspiel ist anstrengend und belastend – für beide Seiten.

On-Off-Dynamik: Beziehungen voller Dramen, Eifersucht und häufigem Trennen und Wiederfinden können ein weiteres Zeichen sein.

Emotionale Distanz: Du bist in einer Beziehung, hältst aber bewusst einen emotionalen Abstand, der echte Nähe verhindert.

Wie sich Bindungsangst auf dich auswirkt?

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Bindungsangst zeigt sich nicht nur in deinem Verhalten, sondern auch in deinen Gefühlen, Gedanken und deinem Körper.

Gefühle: Du erlebst extreme Schwankungen zwischen Leidenschaft, Freude, Panik und Leere.

Körperliche Symptome: Schlaflosigkeit, ein Engegefühl in der Brust oder anhaltende innere Anspannung sind häufige Begleiter.

Gedanken: Du grübelst, suchst nach Ablenkung oder hinterfragst ständig, ob mit dir etwas nicht stimmt.

Verhalten: Du ziehst dich zurück, suchst Abstand oder reagierst destruktiv, obwohl du es nicht willst.

Wie du mit Bindungsangst überwinden kannst

Bindungsangst kann Wohlbefinden und deine Beziehungen erheblich belasten. Doch es gibt Wege, damit umzugehen und sie zu überwinden: In der Stefanie Stahl Akademie bietet der Online-Kurs “Bindungsangst überwinden” dir Unterstützung, um die Ursachen deiner Ängste zu verstehen, destruktive Muster zu durchbrechen und gesunde Beziehungsdynamiken zu entwickeln. Du lernst, Nähe zuzulassen, ohne dabei deine Autonomie zu verlieren, und findest einen Weg zu erfüllenden Beziehungen.

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Online-Kurse der Akademie:

Wie du Wege findest, Panikattacken zu überwinden

Wie du Wege findest, Panikattacken zu überwinden

Frau streckt ihre Hand aus.

Panikattacken können unvermittelt auftreten und fühlen sich oft sehr überwältigend an. Die Symptome sind intensiv und können das Gefühl einer akuten Bedrohung auslösen. Doch wie unterscheidet sich eine Panikattacke von Angst, und wie kann man Betroffenen helfen oder selbst aktiv werden?

Panikattacken vs. Angst: Was ist der Unterschied?

Eine Panikattacke ist ein intensiver Angstanfall, der plötzlich und oft in sicheren Situationen auftritt. Typische Symptome sind Herzrasen, Schwindel und Atemnot auf, die sich für Betroffene sehr bedrohlich anfühlen. Trotz der körperlichen Intensität hält eine Panikattacke meist nur 10 bis 30 Minuten an.

Grundsätzlich handelt es sich um eine Überreaktion des Körpers: Das innere Alarmsystem läuft auf Hochtouren, obwohl keine echte Gefahr besteht Ziel einer Behandlung ist es, das Alarmsystem zu regulieren, damit es in harmlosen Situationen nicht mehr anspringt – so gewinnen Betroffene langfristig Sicherheit und Gelassenheit zurück.

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Was kann ich für Betroffene tun?

Falls jemand in deinem Umfeld eine Panikattacke erlebt, gibt es hilfreiche Schritte, die du unternehmen kannst:

Zeige der Person, dass sie sicher ist, und unterstütze sie, indem du präsent und verständnisvoll bist.

Oft wird die Atmung bei einer Panikattacke flacher, was das Gefühl von Atemnot verstärkt. Langsames, tiefes Atmen hilft, das Nervensystem zu beruhigen und die Panik abklingen zu lassen.
Hilf der betroffenen Person, sich auf die Umgebung zu konzentrieren, etwa indem sie Dinge im Raum benennt, die sie sieht oder hört. Diese Technik lenkt die Aufmerksamkeit von der Angst weg und zurück in den gegenwärtigen Moment.

Was kann ich selbst gegen Panikattacken tun?

Falls du selbst von Panikattacken betroffen bist, gibt es Strategien, die dir in helfen können:
Konzentriere dich auf langsames, tiefes Atmen – etwa vier Sekunden ein und vier Sekunden ausatmen.
Fokussiere dich auf neutrale Dinge, um dich herum, wie Farben oder Geräusche.

Langfristig helfen Techniken wie Trancereisen und ein Angsttagebuch. Panikattacken besser zu verstehen und zu reduzieren.

Panikattacken langfristig überwinden: Online-Kurs in der Stefanie Stahl Akademie

Du möchtest deine Panikattacken endlich in den Griff bekommen?

Im Online-Kurs „Panikattacken überwinden“ der Stefanie Stahl Akademie lernst du, Panikursachen zu verstehen und dein inneres Alaramsystem langfristig und nachhaltig zu beruhigen. Mit eissenschaftlich fundierten Techniken und praktischen Übungen hilft dir der Kurs, deine Panik zu bewältigen und ein ruhigeres, angstfreies Leben zu führen.

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Entstehung von Panikattacken

Entstehung von Panikattacken

Mann hält sich die Hände vor das Gesicht.

Du bist auf dem Weg zur Arbeit und wartest am Gleis auf deine U-Bahn. Die U-Bahn fährt ein, die Türen öffnen sich. Kaum hast du einen Platz ergattert, schlägt dein Herz schneller, deine Hände schwitzen, und dir wird schwindelig. Deine Gedanken rasen: “Was passiert mit mir? Werde ich ohnmächtig? Bin ich in Gefahr?”. Diese Symptome sind typisch für eine Panikattacke – ein Zustand, der plötzlich auftritt und mit starker Angst einhergeht. Panikattacken können dich ohne Vorwarnung überfallen und dir das Gefühl geben, die Kontrolle zu verlieren, obwohl keine reale Gefahr besteht.

Der Teufelskreis der Angst:
Wie Panikattacken entstehen und sich verstärken

Eine Panikattacke ist nicht nur beängstigend, sondern kann auch Verwirrung und das Gefühl von Benommenheit auslösen. Um zu verstehen, was während einer Panikattacke im Körper passiert, ist es hilfreich, den sogenannten “Teufelskreis der Angst” zu kennen.. Dieser beschreibt, wie körperliche Symptome und angstauslösende Gedanken sich gegenseitig verstärken und Panikattacken immer weiter antreiben.

Kreislauf von einer Panikattacke.

1. Auslöser von Panikattacken: Innere und äußere Reize

Panikattacken können durch verschiedene Auslöser hervorgerufen werden, die individuell unterschiedlich sind. Äußere Reize wie Menschenmengen, große öffentliche Plätze, das Alleinreisen, Fliegen, enge Räume oder stressige Situationen wie Prüfungen und Vorträge vermitteln oft ein Gefühl von Enge oder Kontrollverlust, das Panik auslösen kann.

Innere Auslöser beinhalten Gedanken und körperliche Empfindungen. Katastrophengedanken, die Angst vor Erkrankungen oder Unfällen sowie körperliche Symptome wie Herzrasen oder Schwindel werden schnell als bedrohlich wahrgenommen. Auch Stress und Koffein können den Körper in Alarmbereitschaft versetzen und das Auftreten einer Panikattacke begünstigen.

2. Wahrnehmung: Wenn der Körper in Alarmbereitschaft geht

Sobald du einen Auslöser wahrnimmst, gerät dein Körper in Alarmbereitschaft. Auch ohne reale Bedrohung interpretiert dein Gehirn den Reiz als potenzielle Gefahr. Deine Sinne werden geschärft, und du beginnst, körperliche Reaktionen wie Herzrasen oder Schwindel intensiver wahrzunehmen und zu beobachten.

3. Gedanken: Der Katalysator für Panikattacken

Bei der Wahrnehmung der vermeintlichen Bedrohung entstehen automatisch Angstgedanken wie: “Warum schlägt mein Herz so schnell? Was ist, wenn ich keine Luft mehr bekomme?” Diese negativen Gedanken verstärken die Angst und treiben den Teufelskreis der Panikattacke weiter voran.

4. Gefühle - wie sie deine Angst verstärken

Negative Gedanken intensivieren das Gefühl der Angst. Du fürchtest dich vor der Situation, vor der Ungewissheit, was als Nächstes passieren könnte, und davor, die Kontrolle zu verlieren. Diese Angst aktiviert den sogenannten „Kampf-oder-Flucht-Modus“ deines Körpers, was die Symptome einer Panikattacke weiter verschärfen kann.

5. Ausschüttung von Stresshormonen: Die Rolle von Adrenalin bei Panikattacken

Um deinen Körper auf eine Flucht- oder Kampfreaktion vorzubereiten, schüttet er Stresshormone wie Adrenalin aus. Diese Hormone steigern die Wachsamkeit und aktivieren deine Muskeln. Sie sind nützlich, wenn du tatsächlich vor einer Gefahr fliehen musst. Bei einer Panikattacke jedoch tragen sie dazu bei, dass sich deine Symptome weiter verschlimmern.

6. Körperliche Reaktionen auf Angst: Intensität und Alarmbereitschaft

Die körperliche Reaktion auf Angst ist intensiv und alarmierend. Dein Herz schlägt schneller, deine Atmung wird flacher, du schwitzt und fühlst dich benommen. Diese Symptome sind normale Reaktionen deines Körpers auf eine wahrgenommene Bedrohung, verstärken jedoch gleichzeitig das Gefühl der Angst und tragen zur Eskalation einer Panikattacke bei.

7. Verhalten während einer Panikattacke: Flucht und Ablenkung

Um die Symptome einer Panikattacke zu lindern, versuchen die meisten Menschen, der belastenden Situation zu entfliehen oder sich abzulenken. Dieses Verhalten verstärkt jedoch den Teufelskreis der Angst. Wenn du beispielsweise aus einer überfüllten U-Bahn flüchtest, signalisiert das deinem Gehirn, dass die Situation tatsächlich gefährlich war. Dies kann dazu führen, dass die nächste Panikattacke schneller eintritt.

Wie DU den Teufelskreis der Panikattacken durchbrechen kannst!

Es ist wichtig zu erkennen, dass der Teufelskreis der Angst durchbrochen werden kann. Der erste Schritt besteht darin, dir die verschiedenen Stadien bewusst zu machen: Die körperlichen Symptome sind zwar unangenehm, aber nicht lebensbedrohlich. Durch Atemübungen, gedankliche Lenkung und zielgerichtete Konfrontation kannst du Panikattacken Schritt für Schritt überwinden.

Du bist mit deiner Angst nicht allein. Du kannst dir selbst helfen, den Teufelskreis zu durchbrechen, indem du lernst, die Muster zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.

Kurs “Panikattacken überwinden”: Angst erfolgreich begegnen

Im neuen Kurs von Stefanie Stahl und Lukas Klaschinski zum Thema „Panikattacken überwinden“ lernst du, wie du deiner Angst oder Panik aktiv begegnen kannst.

Dieser Kurs ist jedoch kein Ersatz für eine Psychotherapie, da Panikattacken häufig im Zusammenhang mit schwerwiegenden psychischen Störungen wie Panikstörungen, Agoraphobie oder Depressionen auftreten. Der Kurs kann eine wertvolle Unterstützung für dich sein. Wenn du das Gefühl hast, dass du alleine nicht weiterkommst oder sich deine Panikattacken verschlimmern, ist es wichtig, dich an eine Ärtzin oder einen Arzt oder eine:n Psychotherapeut:in zu wenden.

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Abgrenzung – Wie du lernst, Grenzen zu ziehen und „Nein“ zu sagen

Abgrenzung – Wie du lernst, Grenzen zu ziehen und „Nein“ zu sagen

Frauen stehen Kopf an Kopf nebeneinander und schauen zur Seite.

Wenn du schon ausgelastet mit Aufgaben bist und deine Arbeitskollegin dich fragt: “Kannst du das noch für mich übernehmen?”, übernimmst du dann ihre To-Dos oder sagst du “Nein”? Wenn dein Partner nach einem langen und anstrengenden Tag eine Frage an dich mit einem “Wärst du so lieb…” einleitet, schaffst du es dann für dich einzustehen und dich abzugrenzen oder antwortest du mit “Ja, natürlich”?  

Vielen Menschen fällt es leichter “Ja” als “Nein” zu sagen. Dabei ist es wichtig, sich gesund abzugrenzen. Wenn wir keine Grenzen setzen, kann das negative Konsequenzen für unsere Psyche haben: Wir verspüren Wut, fühlen uns ausgenutzt und wenn uns alles über den Kopf wächst, kann fehlende Abgrenzung bis hin zum Burnout führen.

JA-sagen ist leichter als NEIN-sagen

Vielleicht möchtest du geliebt und anerkannt werden, du möchtest gebraucht werden, weil für andere da zu sein dir ein positives Selbstwertgefühl gibt. Oder du hast Angst vor Konflikten und sagst lieber “Ja”, als anzuecken. Eventuell möchtest du nicht den Eindruck erwecken, schwach und wenig belastbar zu sein. Es gibt viele verschiedene Gründe, warum Menschen eher “Ja” als “Nein” sagen. Die Folgen sind jedoch oft dieselben: Stress, Überforderung und Erschöpfung. Wer immer zustimmt und keine Grenzen setzt, läuft Gefahr, ausgenutzt zu werden. Gefälligkeiten werden zur Selbstverständlichkeit. Plötzlich ist man die Person, die alle Einkäufe erledigt und immer den fehlenden Kuchen für die Party backt.

Ständigem Stress und neuen Aufgaben, zu denen man einfach nicht “Nein” sagen konnte und die es jetzt zu bewältigen gilt ausgesetzt zu sein, zeigt sich nicht nur in Form von psychischen Symptomen, sondern auch unser Körper macht uns deutlich, dass wir und lieber hätten abgrenzen sollen. Bspw. in Form von Magen-Darm-Problemen, Kopfschmerzen oder chronischen Beschwerden. Deshalb ist es umso wichtiger, dass du dir ab und zu eine Pause gönnst, um wieder zu dir selbst zu finden und neue Kraft zu tanken. Deutlich und bewusst “Nein” zu sagen ist nicht einfach – es ist aber gesünder als ständig ein “Ja” von sich zu geben. Vom Ja-Sager zum Nein-Sager zu werden bedeutet, dass du lernst, deine Kräfte besser einzuteilen und mehr auf dein Wohlbefinden achtest, indem du durch klares Grenzensetzen Selbstfürsorge betreibst.

Du kannst es nicht allen recht machen!

Es gibt Momente, in denen du eigentlich “Nein” sagen möchtest, aber dann doch “Ja” sagst. Und hinterher ärgerst du dich darüber. Aber wie lernst du, Grenzen zu ziehen und dich vor Überforderung und Überbelastung zu schützen?

5 Tipps um dich besser abzugrenzen

Kenne deine persönlichen Grenzen: Vielleicht sind dir deine eigenen Grenzen gar nicht bewusst. Nimm dir einen Moment Zeit und schreibe sie auf. Dieser Prozess kann dir helfen, Klarheit darüber zu gewinnen, in welchen Situationen du eher “Nein” als “Ja” sagen solltest.

Sei achtsam und nimm deine Grenzen wahr: Höre auf dein Bauchgefühl, es zeigt dir, was sich für dich wirklich gut anfühlt. 

Übe dich im Kommunizieren deiner Grenzen: Äußere deine Grenzen klar, selbstbewusst und deutlich. Sei dabei möglichst konkret, sage deinem Gegenüber, welche Grenze überschritten wurde, warum du das nicht möchtest und welches Verhalten du dir stattdessen wünscht. 

Versuche, die Perspektive deines Gegenübers zu verstehen: Überlege dir, ob deine Freund*innen oder Kolleg*innen deine Freundlichkeit ausnutzen oder ob sie nicht merken, dass du dich unwohl fühlst. Sprich offen darüber – ein ehrliches Gespräch hilft oft, alles zu klären und eine gemeinsame Lösung zu finden, sodass die Verantwortung nicht immer auf deinen Schultern lastet.

Sei selbstbestimmt und ziehe Konsequenzen, wenn nötig: Wenn du das Gefühl hast, ausgenutzt zu werden, überlege dir, wie wichtig der Kontakt zu dieser Person oder diese eine Arbeitsstelle für dich ist. Ein deutliches “Nein”, ein Jobwechsel oder ein Kontaktabbruch sind vollkommen in Ordnung, wenn deine Grenzen wiederholt überschritten werden.

Plane Zeit für dich selbst ein: Nimm dir regelmäßig Zeit für dich selbst, um dich zu entspannen und deine Batterien wieder aufzuladen. Trage diese Zeiten in deinen Kalender ein und behandle sie wie wichtige Termine. Indem du dir bewusst Zeit für dich nimmst, respektierst du deine eigenen Grenzen und tust etwas für dein Wohlbefinden.

Was du gewinnst, wenn du deine Grenzen wahrst

Eine Veränderung kommt nicht von heute auf morgen – und das ist auch gut so. Am Anfang ist es nicht immer leicht, Grenzen zu setzen, aber auf lange Sicht lohnt es sich, Grenzen setzen zu üben. Es bedeutet, dass du du selbst sein kannst. Behalte dir diese Vorteile auf lange Sicht immer vor Augen und sei stolz darauf, wenn du es geschafft hast, dir selbst eine Grenze zu setzen. Zu guter Letzt bedeutet es auch, dass du dich gut um dich selbst, deinen Körper und deine mentale Gesundheit kümmerst.

Glaubst du oft, dass du zu viel für andere tust und dabei deine eigenen Bedürfnisse vernachlässigst? Oder möchtest du wissen, wie du besser Grenzen setzen und Nein sagen kannst?

Der neue Online-Kurs „Abgrenzung“ richtet sich an alle, die ihre eigenen Bedürfnisse oft zu Gunsten anderer vernachlässigen und lernen möchten, effektiv Grenzen zu setzen. Sag JA, um gesund NEIN zu lernen.

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People Pleaser

People Pleaser

Frau liegt auf dem Boden und um sie herum liegen noch zu bearbeitenden Aufgaben.

Du bist ein loyaler, fürsorglicher Mensch, der gerne anderen unter die Arme greift und für sie da ist? Das sind alles Eigenschaften, auf die du stolz sein kannst.

Aber manchmal gehst du vielleicht auch etwas zu weit: Du sagst zu allem „Ja”, weil du nicht „Nein” sagen kannst. Und wenn du dich dann doch einmal traust, „Nein” zu sagen, kämpfst du danach mit Schuldgefühlen.

Kommt dir das bekannt vor? Dann bist du ein echter People Pleaser.

Was macht einen People Pleaser aus?

Jeder ist anders, aber es gibt einige typische Eigenschaften, die Menschen auszeichnen, die es allen recht machen wollen. Sie lieben es, anderen zu helfen, und fühlen sich dafür verantwortlich, dass es ihren Mitmenschen immer gut geht. Sie erfüllen gerne die Erwartungen anderer, möchten gemocht werden und vermeiden Konflikte.

Schuldgefühle, die mit einem selbstbestimmten und bewussten „Nein“ einhergehen, entstehen oft aus Angst vor negativen Reaktionen, Konflikten oder dem Gefühl, andere zu enttäuschen. Viele Menschen, vor allem diejenigen, die es allen recht machen wollen, denken kaum darüber nach, was sie selbst wollen und passen sich automatisch dem an, was der andere will. Andere zu unterstützen und ihnen ein gutes Gefühl zu geben, sind positive Eigenschaften, aber wenn man sich mehr für das Wohlbefinden anderer als für das eigene verantwortlich fühlt, kann das auf Dauer negative Folgen für Psyche und Körper haben.

Durch ständiges Anpassen und die Erwartungen anderer wird ein permanentes schlechtes Gewissen erzeugt, weil man das Gefühl hat, nie genug zu tun. Das Erwartungs-Karussell dreht sich unaufhörlich und macht die Betroffenen anfällig für Stress. Die Folgen sind schlechter Schlaf, Bauchschmerzen, Herzrasen, Konzentrationsstörungen, Unruhe und Erschöpfungszustände. Im schlimmsten Fall können sich daraus Depressionen und Angststörungen entwickeln. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig gegenzusteuern und den Fokus auf das eigene Wohlbefinden zu verschieben.

Woher weißt du, dass es Zeit für eine Veränderung ist?

Der erste Schritt ist, dir bewusst zu machen, dass du die Angewohnheit hast, anderen gefallen zu wollen. Überlege dir dann, was dir dieses Verhalten bringt – im Positiven wie im Negativen. Wenn du merkst, dass dein Wohlbefinden unter deinem People Pleasing leidet, ist es an der Zeit für eine Veränderung.

Denke über die Vor- und Nachteile deines jetzigen Verhaltens und des gewünschten Verhaltens nach. So kannst du erkennen, was dir das neue Verhalten bringt und was es dich kurz- und langfristig kostet. Diese Einsicht in deine Motive kann dir bei der tatsächlichen Änderung deines anerlernten Verhaltens und bei der Befreiung von der Last den Erwartungen anderer entsprechen zu wollen, behilflich sein.

Wie kannst du dein People Pleasing Verhalten ändern?

Jetzt, da du verstanden hast, warum es wichtig ist, dein Verhalten zu ändern, kannst du damit anfangen, dich weiterzuentwickeln. Mache das Schritt für Schritt. Menschen neigen dazu, Veränderungen sofort und jetzt herbeiführen zu wollen und sich ihre Ziele zu hoch zu setzen. , Das funktioniert oft nicht und ist demotivierend. Wenn du mit kleinen Etappen arbeitest, sind deine Erfolgschancen größer.

Im Kleinen üben

Deswegen: Fang an, im Kleinen zu üben. Verschaffe dir ein Erfolgserlebnis, indem du dich in einer relativ einfachen Situation für dein eigenes Wohlbefinden entscheidest. Bittet dich zum Beispiel ein Freund, ihn zum Flughafen zu bringen, obwohl du eigentlich keine Zeit oder Lust dazu hast? Sag ihm das ehrlich und klar. Wenn dir kompromissloses “Nein”-sagen noch schwer fällt, kannst du ihm dafür eine Alternative anbieten und ihm anbieten, ihn in der darauffolgenden Woche vom Flughafen abzuholen. 

Wenn du Abgrenzung im kleinen Rahmen übst, wirst du schnell merken, dass es einfacher ist, als du gedacht hast und es sich gut anfühlt, für sich selbst und sein eigenes Wohlbefinden einzustehen. Dies kann als Ausgangspunkt für schwierigere Situationen dienen, wie z.B. „Nein“ zu einem Projekt bei der Arbeit zu sagen, das du aufgrund deiner aktuellen Auslastung nicht noch zusätzlich annehmen willst.

Kompromisse schließen

Anstatt einfach „Nein“ zu sagen, ist einen Kompromiss zu schließen eine gute Alternative. Nutze diese Möglichkeit aber nur, wenn der Kompromiss wirklich eine Option für dich ist. Ist es für dich wirklich machbar, deinen Freund nächste Woche abzuholen? Oder sagst du das nur, um nicht wirklich „Nein“ sagen zu müssen?

Verschaffe dir Zeit

Ein konkreter und praktikabler Tipp für solche Situationen ist es, dir Zeit zu verschaffen. Wenn dich das nächste Mal jemand um etwas bittet, sag zum Beispiel, dass du gleich darauf zurückkommen oder kurz darüber nachdenken möchtest. So kannst du in Ruhe über deine Antwort nachdenken und vermeidest ein vorschnelles „Ja“.

So schaffst du es Schritt für Schritt durch Übung und Geduld dich dann, wenn es nötig ist, abzugrenzen. Denn auch wenn es uns ein gutes Gefühl gibt, für andere da zu sein, ist es genauso wichtig für uns selbst Verantwortung zu übernehmen. 

Fühlst du dich oft in der Pflicht, es allen Menschen recht machen zu müssen und stellst dabei deine eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund? Lerne, gesunde Grenzen zu setzen und Nein zu sagen, um dein Leben ausgeglichener und zufriedener zu gestalten.

Der neue Online-Kurs „Abgrenzung“ richtet sich an alle, die ihre eigenen Bedürfnisse oft zu Gunsten anderer vernachlässigen und lernen möchten, effektiv Grenzen zu setzen. Sag JA, um gesund NEIN zu lernen.

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Gefühle verstehen und regulieren: Wie man eine gesunde Beziehung zu seinen Gefühlen aufbaut

Gefühle verstehen und regulieren: Wie man eine gesunde Beziehung zu seinen Gefühlen aufbaut

Frau sitzt auf dem Boden und lässt sich die Sonne ins Gesicht scheinen.

Was sind Gefühle?

Gefühle sind komplexe psychologische Zustände, die durch unsere körperlichen Reaktionen, Verhaltensweisen und Denkmuster ausgedrückt werden.

Sie entstehen aus der Interpretation von Reizen, die wir aus unserer Umwelt aufnehmen, und sind eng mit unseren Bedürfnissen und Wünschen verbunden. Es gibt eine Vielzahl von Gefühlen, die wir erleben können, wie z.B. Freude, Traurigkeit, Angst, Wut, Eifersucht, Liebe und so weiter. 

Laut der Affective Neuroscience-Theorie von Damasio (1994), entstehen Gefühle aus der Interaktion zwischen unserem Körper und unserem Gehirn. Wenn wir einen Reiz wahrnehmen, wird dieser von unserem Körper als Reaktion auf bestimmte chemische und hormonelle Veränderungen verarbeitet.

Unser Gehirn interpretiert diese körperlichen Veränderungen und gibt uns dann ein Gefühl dafür, was gerade passiert. Dieses Gefühl, zusammen mit unseren Gedanken und Erinnerungen, beeinflusst dann unser Verhalten und die Art, wie wir auf die Situation reagieren.

Warum ist es wichtig, unsere Gefühle zu verstehen und zu regulieren?

Eine gesunde Beziehung zu unseren Gefühlen ist von entscheidender Bedeutung für unsere mentale Gesundheit und unser allgemeines Wohlbefinden. Wenn wir lernen, unsere Gefühle zu verstehen und angemessen zu regulieren, können wir besser mit Stress umgehen, uns selbst und andere besser verstehen und bessere Beziehungen aufbauen. Eine Studie von Gross und John (2003) hat gezeigt, dass die Fähigkeit, Gefühle zu regulieren, mit einer geringeren Anfälligkeit für Depressionen und Angststörungen zusammenhängt. Es kann auch dazu beitragen, ein positives Selbstwertgefühl zu entwickeln und die Fähigkeit zu verbessern, in Beziehungen zu anderen erfolgreich zu sein (Gross & John, 2003).

Wie man seine Gefühle reguliert

Es gibt verschiedene Techniken, die man anwenden kann, um seine Gefühle zu regulieren. Einige davon sind:

1. Achtsamkeit:

Achtsamkeit bezieht sich auf die Fähigkeit, die Gegenwart bewusst wahrzunehmen und zu akzeptieren, ohne zu bewerten oder zu verurteilen. Es kann uns helfen, uns unserer Gefühle bewusst zu werden und uns von automatischen Reaktionen zu distanzieren, bevor wir handeln. Eine Studie von Garland et al. (2015) hat gezeigt, dass eine achtsame Haltung dazu beitragen kann, die Regulierung von Gefühlen zu verbessern und die mentale Gesundheit zu unterstützen.

2. Kognitive Verhaltenstherapie:

Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist eine Form der Therapie, die darauf abzielt, unangemessene Gedankenmuster zu identifizieren und zu verändern, die zu ungesunden Gefühlen und Verhaltensweisen führen können. Eine Studie von Hofmann et al. (2012) hat gezeigt, dass KVT effektiv sein kann, um die Regulierung von Gefühlen zu verbessern und die Symptome von Angst- und Depressionen zu reduzieren.

3. Entspannungstechniken:

Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung, Yoga und tiefes Atmen können helfen, den Körper und Geist zu beruhigen und die Anspannung zu reduzieren, die oft mit unerwünschten Gefühlen einhergeht. Eine Studie von Garland et al. (2015) hat gezeigt, dass regelmäßige Praxis von Entspannungstechniken dazu beitragen kann, die Regulierung von Gefühlen zu verbessern und die mentale Gesundheit zu unterstützen. Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Mensch anders ist und verschiedene Techniken für die Regulierung von Gefühlen besser funktionieren können. Es kann hilfreich sein, verschiedene Techniken auszuprobieren und zu sehen, welche am besten für einen selbst funktionieren. Es ist auch wichtig, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, wenn man Schwierigkeiten hat, seine Gefühle angemessen zu regulieren.

Fazit

Gefühle sind ein wichtiger Teil unseres Lebens und können sowohl positiv als auch negativ beeinflussen – Indem wir lernen, unsere Gefühle besser zu verstehen und angemessen zu regulieren, können wir unsere mentale Gesundheit verbessern und erfolgreichere Beziehungen aufbauen. Es gibt verschiedene Techniken, die man anwenden kann, um die Regulierung von Gefühlen zu verbessern, wie z.B. Achtsamkeit, kognitive Verhaltenstherapie und Entspannungstechniken. Es ist wichtig, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, wenn man Schwierigkeiten hat, seine Gefühle angemessen zu regulieren.

Quellen

 

  • Damasio, A. R. (1994). Descartes‘ error: Emotion, reason, and the human brain. Penguin.
  • Gross, J. J., & John, O. P. (2003). Individual differences in two emotion regulation processes: Implications for affect, relationships, and well-being. Journal of Personality and Social Psychology, 85(2), 348-362.
  • Garland, E. L., Gaylord, S. A., & Fredrickson, B. L. (2015). Mindfulness broadens awareness and builds eudaimonic meaning: An integrative theoretical perspective. The Journal of Positive Psychology, 10(6), 505-516.
  • Hofmann, S. G., Asmundson, G. J., & Beck, A. T. (2012). The science of cognitive therapy. Behavior Research and Therapy, 50(1), 3-12.

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Mutter und Kind umarmen sich im Schnee

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