Gefühle

Emotionale Unabhängigkeit: Warum es sich lohnt, allein sein zu können – ohne einsam zu werden

Alleinsein ist nicht Einsamkeit – aber es kann sich so anfühlen

Einsamkeit ist ein subjektives Gefühl. Man kann unter Menschen einsam sein – oder allein und gleichzeitig ganz bei sich. Das hängt weniger von äußeren Umständen ab, sondern viel mehr davon, wie gut du dir innerlich begegnen kannst. 

Emotionale Unabhängigkeit heißt: Du kannst deine Gefühle wahrnehmen, ohne sie sofort mit jemanden teilen zu müssen. Du kannst dich selbst regulieren – und dir auch in schwierigen Momenten ein gutes Gegenüber sein. 

Frage dich: Wann warst du das letzte Mal wirklich mit dir allein? Ohne Handy, ohne Input, ohne jemanden, der dich spiegelt? 

 

Warum wir uns so oft im Außen rückversichern

Wenn es innerlich unangenehm wird, greifen viele direkt zum Handy oder suchen ein Gespräch. Das ist nicht falsch – aber manchmal lenkt es davon ab, was eigentlich gefühlt werden will. Wer nie gelernt hat, eigene Gefühle auszuhalten, sucht oft Halt im Außen – Feedback, Zustimmung, Rückversicherung. 

Nur: Wenn das dauerhaft passiert, entsteht oft emotionale Abhängigkeit. Dann fühlst du dich nur noch okay, wenn jemand anderes sagt, dass du okay bist. 

Impuls: Wenn du dich das nächste Mal einsam, überfordert oder gestresst fühlst – bleibe mal für 90 Sekunden bei dir. Setz dich hin. Spüre deinen Körper. Was meldet sich gerade? Was brauchst du – von dir selbst? 

 

Was unsere Kindheit mit emotionaler Unabhängigkeit zu tun hat

Unsere emotionale Grundausstattung bekommen wir früh. Wenn du als Kind gelernt hast, dass deine Gefühle nicht richtig sind oder nicht erwünscht sind, wirst du sie später schwerer allein aushalten können. Dann kommt schnell das Gefühl: Ich brauche jemanden, der mir sagt, dass das, was ich fühle, stimmt und mir die Bestätigung gibt, die ich mir selbst nicht geben kann. 

Diese alten Muster wirken oft unbewusst, sind aber kraftvoll. Du merkst sie daran, dass du dich schlecht abgrenzen kannst. Oder dass du das Gespür für dich selbst vergisst, sobald du in Gesellschaft bist. 

Mini-Übung: Schreib dir einen alten Glaubenssatz auf – zum Beispiel: “Allein bin ich unbedeutend”. Und dann eine neue Version: “Ich bin auch allein wertvoll und sicher”. Lies dir den neuen Satz laut vor. Jeden Tag. 

 

Wenn Einsamkeit zum Teufelskreis wird

Einsamkeit hat viele Gesichter. Sie bringt dich zum Verstummen – und sie macht dich müde. Wer sich einsam fühlt, zieht sich oft zurück. Und genau das verstärkt das Gefühl. Studien zeigen: Einsamkeit kann auf Dauer krank machen – psychisch wie körperlich. 

Aber: Einsamkeit lässt sich verändern. Wenn du beginnst, deine eigene Gesellschaft nicht als Lücke, sondern als Ressource zu sehen, kann sich etwas verschieben. Vielleicht nicht sofort. Aber mit jedem Schritt ein Stück. 

Mini-Übung: Plane heute 30 Minuten Zeit für dich ein. Kein Handy. Kein Podcast. Kein Scrollen. Nur du. Spür hin und schreibe auf, was passiert. 

 

Wie Einsamkeit entsteht nach John T. Cacioppo & Louise C. Hawkley (2010)

  1. Wahrgenommene soziale Isolation
    → Gefühl, ausgeschlossen oder nicht verbunden zu sein
  2. Implizite Überwachsamkeit gegenüber sozialen Bedrohungen
    → Ständige innere Alarmbereitschaft, mögliche Zurückweisung oder Ablehnung wahrzunehmen
  3. Aufmerksamkeitsverzerrungen und Gedächtnis-Bias
    → Fokus auf negative soziale Erfahrungen, vergangene Zurückweisungen oder Kritik
  4. Neurobiologische Reaktionen
    → Aktivierung von Stress-Systemen im Körper, schlechterer Schlaf, mehr Anspannung
  5. Verhaltensbezogene Bestätigungsprozesse
    → Rückzug oder gereiztes Verhalten führt zu weiteren negativen Reaktionen von außen
  6. Mehr negative Signale, soziale Interaktion und Affekte
    → Missverständnisse, Konflikte und Ablehnung nehmen zu
  7. Soziales Umfeld reagiert mit Ablehnung oder Rückzug
    → Weniger Verbindung, weniger positive und soziale Rückmeldungen

Zurück zur wahrgenommener sozialer Isolation – der Kreislauf beginnt von vorn. 

 

So stärkst du deine emotionale Unabhängigkeit Schritt für Schritt

  • Gefühle aushalten: Nicht alles muss sofort weg. Manches will einfach sein. 
  • Gedanken enttarnen: Ist das, was du gerade über dich denkst, wirklich wahr? 
  • Selbstberuhigung lernen: Finde kleine Rituale, die dich runterbringen – Atmung, Musik, Bewegung. 
  • Grenzen spüren: Was gehört zu dir – und was kommt von anderen?
  • Alleinsein üben: Nicht als Strafe, sondern als Übung. Für dich. Für deine innere Stärke. 

 

Fazit: Allein sein ist keine Schwäche – es ist eine Fähigkeit

Emotionale Unabhängigkeit heißt nicht, dass du niemanden brauchst. Aber sie heißt: Du brauchst niemanden, um dich selbst zu spüren. Und das verändert alles – in die und in deinen Beziehungen. 

“Allein sein zu müssen ist das Schwerste. Allein sein zu können, das Schönste” – Hans Krailsheimer 

 

Du willst tiefer eintauchen? – Steffis Empfehlungen

Höre dir die Podcastfolge zum Blogbeitrag an: Allein sein – wie wir emotional unabhängiger werden” 

Oder lies weiter: “Meditation und Selbsthypnose – Dein Weg zu mehr innerer Ruhe und Klarheit” 

Wenn du Lust auf mehr innere Stärke hast – Dann schau dir den Kurs “Das Kind in dir muss Heimat finden” in der Stefanie Stahl Akademie an. 

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Wut als innere Kraft: So schützt du deinen Selbstwert

Wut zeigt, was dir wichtig ist

Wut entsteht, wenn du dich verletzt, missachtet oder übergangen fühlst. Sie ist kein Zufall, sondern ein Signal. Sie zeigt dir: “Hier stimmt etwas nicht”.

Wer seine Wut lange unterdrückt, spürt irgendwann Groll, Erschöpfung oder das Gefühl, nie richtig Grenzen setzen zu können. Besonders Menschen mit einem überangepassten Ich verlieren so den Kontakt zu den eigenen Bedürfnissen.

Typische Anzeichen: 

  • Du ärgerst dich mehr über dich selbst als über andere.
  • Du sagst “Ja”, obwohl du innerlich “Nein” meinst.
  • Du willst Harmonie, verlierst dabei aber dich selbst.

Wenn du wissen willst, warum es dir so schwerfällt “Nein” zu sagen und wie du das ändern kannst, ist dieser Blogbeitrag was für dich:
Warum es so schwerfällt, Nein zu sagen – und wie du aufhörst, es allen recht zu machen

Wut bewusst regulieren – statt explodieren

Wut unterdrücken oder impulsiv ausagieren – beides funktioniert nicht wirklich. Es braucht einen dritten Weg: bewusste Regulation.

  • Reaktive Wut: “Du hörst mir nie zu! Ich hab’s satt!” 
  • Regulierte Wut: „Ich merke, dass ich wütend bin, weil ich mich nicht gehört fühle. Ich wünsche mir, dass du mir zuhörst und meine Gefühle ernst nimmst.“

Wut zu regulieren heißt nicht, sie zu verdrängen – sondern sie achtsam und klar zu spüren, ohne dabei andere zu verletzen.

Die  Emotion Regulation Theory von James J. Gross zeigt, dass  der Schlüssel zur Wutregulation in der kognitiven Neubewertung liegt: Wer Gefühle bewusst wahrnimmt und neu bewertet, reagiert weniger impulsiv. Die Amygdala beruhigt sich. Das Nervensystem kommt runter.

Die Safe Rage Methode: Wut kontrolliert ausdrücken

Wut braucht Raum. Aber nicht unbedingt ein Gegenüber. Manchmal hilft es der Wut, in einem kontrollierten Rahmen Platz zu schaffen, z.B. mit der Safe Rage Methode. 

So funktioniert’s:

  • Benennen: “Ich bin wütend, weil …“
  • Spüren: Wo sitzt die Wut im Körper? Brust, Bauch, Fäuste?
  • Bewegen: Boxe in ein Kissen, schreibe einen Brief (den du nicht abschickst), atme laut. 

In psychologischen Konzepten zur Emotionsregulation wird empfohlen, emotionale Impulse frühzeitig zu erkennen – das stärkt Selbstwahrnehmung und hilft, Eskalationen zu vermeiden.

Hier findest du weiterführende Infos in einem fundierten Leitfaden

Wut will raus. Aber sie will ernst genommen werden, nicht eskalieren. Wer Wut reguliert ausdrückt, bleibt verbunden – mit sich und seinem Gegenüber.

Alte Muster erkennen: Wut beginnt oft in der Kindheit

Hinter Wut liegt oft ein altes Gefühl: Ohnmacht, Enttäuschung, Überforderung, Einsamkeit.– Viele haben als Kind erlebt: Wut führt zu Ablehnung. Also passe ich mich lieber an.

Aber Wut ist nicht das Problem. Unterdrückte Wut wird irgendwann zur Selbstverleugnung. Wer nie wütend sein darf, sagt am Ende auch nicht mehr, was er braucht.

Innere Kind-Arbeit hilft:

  • Welcher Teil in dir fühlt sich ohnmächtig?
  • Wer hat dich früher nicht gesehen?
  • Was braucht dieser Anteil heute?

Lies hier, wie du alte Prägungen erkennst und dein inneres Kind stärkst: Zum Blogbeitrag

Wut als Wegweiser für Selbstwert

Wut will nicht zerstören. Sie will deine Grenzen schützen. Dein Selbstwert lebt davon, dass du dich selbst ernst nimmst. Auch in Konflikten. Auch in unangenehmen Gesprächen.

Wenn du Wut zulässt, findest du Klarheit. Du merkst: “Hier ist meine Grenze”. Wer Wut bewusst lebt, entwickelt innere Stärke. Kein Drama, kein Dauerfeuer. Sondern klare Kraft.

Empfehlung: Stefanie Stahls KursDas Kind in dir muss Heimat finden“ hilft dir, alte Wunden zu verstehen – und neue Selbstwirksamkeit zu erleben.

Fazit

Wut ist nicht dein Gegner. Sie ist ein Wegweiser. Wenn du lernst, sie zu regulieren, stärkst du deinen Selbstwert und findest mehr innere Klarheit.

Wenn du das Gefühl kennst, dass da mehr in dir steckt: Schau dir den Online-Kurs “Das Kind in dir muss Heimat finden” an. Oder lies einen der im Blogbeitrag empfohlenen Artikel.

Hier geht’s zum Kurs

Hier geht’s zum Blogbeitrag: Warum es so schwerfällt, Nein zu sagen – und wie du aufhörst, es allen recht zu machen

Bindungsangst verstehen und bewältigen

Was ist Bindungsangst – und wie wirkt sie sich aus?

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass Bindungsangst keine klinische Diagnose ist, sondern eine emotionale Herausforderung, die das eigene Leben und Beziehungen stark beeinflussen kann. Wenn du Bindungsangst hast, fällt es dir schwer, die Nähe zuzulassen, die du dir eigentlich wünschst. Das kann dich belasten – aber auch deine Partnerin oder deinen Partner.

Typische Äußerungen wie „Warum lässt du mich nicht näher an dich heran?“ oder „Ich weiß nicht, wo ich mit dir stehe“ zeigen, dass Bindungsangst nicht nur die Beziehung erschwert, sondern auch bei deinem Gegenüber Frustration und Enttäuschung auslösen kann. Besonders dann, wenn die Beziehung ernster wird, ziehen sich viele Betroffene zurück.

Erkennen von Bindungsangst: Was geschieht in deinen Beziehungen?

Bindungsangst zeigt sich oft in Mustern, die du vielleicht aus deinen eigenen Beziehungen kennst:

Intensiver Start, plötzlicher Zweifel: Zu Beginn einer Beziehung ist alles aufregend und leidenschaftlich. Doch mit der Zeit fühlst du dich eingeengt und fragst dich, ob es wirklich die richtige Beziehung ist. Der Rückzug beginnt.

Kreislauf auf Nähe und Distanz: Dein Partner sucht Nähe, du suchst Abstand. Dieses Wechselspiel ist anstrengend und belastend – für beide Seiten.

On-Off-Dynamik: Beziehungen voller Dramen, Eifersucht und häufigem Trennen und Wiederfinden können ein weiteres Zeichen sein.

Emotionale Distanz: Du bist in einer Beziehung, hältst aber bewusst einen emotionalen Abstand, der echte Nähe verhindert.

Wie sich Bindungsangst auf dich auswirkt?

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Bindungsangst zeigt sich nicht nur in deinem Verhalten, sondern auch in deinen Gefühlen, Gedanken und deinem Körper.

Gefühle: Du erlebst extreme Schwankungen zwischen Leidenschaft, Freude, Panik und Leere.

Körperliche Symptome: Schlaflosigkeit, ein Engegefühl in der Brust oder anhaltende innere Anspannung sind häufige Begleiter.

Gedanken: Du grübelst, suchst nach Ablenkung oder hinterfragst ständig, ob mit dir etwas nicht stimmt.

Verhalten: Du ziehst dich zurück, suchst Abstand oder reagierst destruktiv, obwohl du es nicht willst.

 

Wie du mit Bindungsangst überwinden kannst

Bindungsangst kann Wohlbefinden und deine Beziehungen erheblich belasten. Doch es gibt Wege, damit umzugehen und sie zu überwinden: In der Stefanie Stahl Akademie bietet der Online-Kurs “Bindungsangst überwinden” dir Unterstützung, um die Ursachen deiner Ängste zu verstehen, destruktive Muster zu durchbrechen und gesunde Beziehungsdynamiken zu entwickeln. Du lernst, Nähe zuzulassen, ohne dabei deine Autonomie zu verlieren, und findest einen Weg zu erfüllenden Beziehungen.

Wie du Wege findest, Panikattacken zu überwinden

Panikattacken vs. Angst: Was ist der Unterschied?

Eine Panikattacke ist ein intensiver Angstanfall, der plötzlich und oft in sicheren Situationen auftritt. Typische Symptome sind Herzrasen, Schwindel und Atemnot auf, die sich für Betroffene sehr bedrohlich anfühlen. Trotz der körperlichen Intensität hält eine Panikattacke meist nur 10 bis 30 Minuten an.

Grundsätzlich handelt es sich um eine Überreaktion des Körpers: Das innere Alarmsystem läuft auf Hochtouren, obwohl keine echte Gefahr besteht Ziel einer Behandlung ist es, das Alarmsystem zu regulieren, damit es in harmlosen Situationen nicht mehr anspringt – so gewinnen Betroffene langfristig Sicherheit und Gelassenheit zurück.

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Was kann ich für Betroffene tun?

Falls jemand in deinem Umfeld eine Panikattacke erlebt, gibt es hilfreiche Schritte, die du unternehmen kannst:

  • Ruhe und Sicherheit vermitteln

Zeige der Person, dass sie sicher ist, und unterstütze sie, indem du präsent und verständnisvoll bist.

  • Atemübungen gemeinsam durchführen:

Oft wird die Atmung bei einer Panikattacke flacher, was das Gefühl von Atemnot verstärkt. Langsames, tiefes Atmen hilft, das Nervensystem zu beruhigen und die Panik abklingen zu lassen.

  • Gegenwartsverankerung

Hilf der betroffenen Person, sich auf die Umgebung zu konzentrieren, etwa indem sie Dinge im Raum benennt, die sie sieht oder hört. Diese Technik lenkt die Aufmerksamkeit von der Angst weg und zurück in den gegenwärtigen Moment.

Was kann ich selbst gegen Panikattacken tun?

Falls du selbst von Panikattacken betroffen bist, gibt es Strategien, die dir in helfen können:

  • Atem- und Entspannungsübungen

Konzentriere dich auf langsames, tiefes Atmen – etwa vier Sekunden ein und vier Sekunden ausatmen.

  • Aufmerksamkeit umlenken

Fokussiere dich auf neutrale Dinge, um dich herum, wie Farben oder Geräusche.

  • Selbsthilfe durch Trancereisen und Tagebuchführung

Langfristig helfen Techniken wie Trancereisen und ein Angsttagebuch. Panikattacken besser zu verstehen und zu reduzieren.

Panikattacken langfristig überwinden: Online-Kurs in der Stefanie Stahl Akademie

Du möchtest deine Panikattacken endlich in den Griff bekommen?

Im Online-Kurs „Panikattacken überwinden“ der Stefanie Stahl Akademie lernst du, Panikursachen zu verstehen und dein inneres Alaramsystem langfristig und nachhaltig zu beruhigen. Mit wissenschaftlich fundierten Techniken und praktischen Übungen hilft dir der Kurs, deine Panik zu bewältigen und ein ruhigeres, angstfreies Leben zu führen.

Entstehung von Panikattacken

Der Teufelskreis der Angst:
Wie Panikattacken entstehen und sich verstärken

Eine Panikattacke ist nicht nur beängstigend, sondern kann auch Verwirrung und das Gefühl von Benommenheit auslösen. Um zu verstehen, was während einer Panikattacke im Körper passiert, ist es hilfreich, den sogenannten “Teufelskreis der Angst” zu kennen.. Dieser beschreibt, wie körperliche Symptome und angstauslösende Gedanken sich gegenseitig verstärken und Panikattacken immer weiter antreiben.

Kreislauf von einer Panikattacke.

1. Auslöser von Panikattacken: Innere und äußere Reize

Panikattacken können durch verschiedene Auslöser hervorgerufen werden, die individuell unterschiedlich sind. Äußere Reize wie Menschenmengen, große öffentliche Plätze, das Alleinreisen, Fliegen, enge Räume oder stressige Situationen wie Prüfungen und Vorträge vermitteln oft ein Gefühl von Enge oder Kontrollverlust, das Panik auslösen kann.

Innere Auslöser beinhalten Gedanken und körperliche Empfindungen. Katastrophengedanken, die Angst vor Erkrankungen oder Unfällen sowie körperliche Symptome wie Herzrasen oder Schwindel werden schnell als bedrohlich wahrgenommen. Auch Stress und Koffein können den Körper in Alarmbereitschaft versetzen und das Auftreten einer Panikattacke begünstigen.

2. Wahrnehmung: Wenn der Körper in Alarmbereitschaft geht

Sobald du einen Auslöser wahrnimmst, gerät dein Körper in Alarmbereitschaft. Auch ohne reale Bedrohung interpretiert dein Gehirn den Reiz als potenzielle Gefahr. Deine Sinne werden geschärft, und du beginnst, körperliche Reaktionen wie Herzrasen oder Schwindel intensiver wahrzunehmen und zu beobachten.

3. Gedanken: Der Katalysator für Panikattacken

Bei der Wahrnehmung der vermeintlichen Bedrohung entstehen automatisch Angstgedanken wie: “Warum schlägt mein Herz so schnell? Was ist, wenn ich keine Luft mehr bekomme?” Diese negativen Gedanken verstärken die Angst und treiben den Teufelskreis der Panikattacke weiter voran.

4. Gefühle – wie sie deine Angst verstärken

Negative Gedanken intensivieren das Gefühl der Angst. Du fürchtest dich vor der Situation, vor der Ungewissheit, was als Nächstes passieren könnte, und davor, die Kontrolle zu verlieren. Diese Angst aktiviert den sogenannten „Kampf-oder-Flucht-Modus“ deines Körpers, was die Symptome einer Panikattacke weiter verschärfen kann.

5. Ausschüttung von Stresshormonen: Die Rolle von Adrenalin bei Panikattacken

Um deinen Körper auf eine Flucht- oder Kampfreaktion vorzubereiten, schüttet er Stresshormone wie Adrenalin aus. Diese Hormone steigern die Wachsamkeit und aktivieren deine Muskeln. Sie sind nützlich, wenn du tatsächlich vor einer Gefahr fliehen musst. Bei einer Panikattacke jedoch tragen sie dazu bei, dass sich deine Symptome weiter verschlimmern.

6. Körperliche Reaktionen auf Angst: Intensität und Alarmbereitschaft

Die körperliche Reaktion auf Angst ist intensiv und alarmierend. Dein Herz schlägt schneller, deine Atmung wird flacher, du schwitzt und fühlst dich benommen. Diese Symptome sind normale Reaktionen deines Körpers auf eine wahrgenommene Bedrohung, verstärken jedoch gleichzeitig das Gefühl der Angst und tragen zur Eskalation einer Panikattacke bei.

7. Verhalten während einer Panikattacke: Flucht und Ablenkung

Um die Symptome einer Panikattacke zu lindern, versuchen die meisten Menschen, der belastenden Situation zu entfliehen oder sich abzulenken. Dieses Verhalten verstärkt jedoch den Teufelskreis der Angst. Wenn du beispielsweise aus einer überfüllten U-Bahn flüchtest, signalisiert das deinem Gehirn, dass die Situation tatsächlich gefährlich war. Dies kann dazu führen, dass die nächste Panikattacke schneller eintritt.

Wie DU den Teufelskreis der Panikattacken durchbrechen kannst!

Es ist wichtig zu erkennen, dass der Teufelskreis der Angst durchbrochen werden kann. Der erste Schritt besteht darin, dir die verschiedenen Stadien bewusst zu machen: Die körperlichen Symptome sind zwar unangenehm, aber nicht lebensbedrohlich. Durch Atemübungen, gedankliche Lenkung und zielgerichtete Konfrontation kannst du Panikattacken Schritt für Schritt überwinden.

Du bist mit deiner Angst nicht allein. Du kannst dir selbst helfen, den Teufelskreis zu durchbrechen, indem du lernst, die Muster zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.

 

Kurs “Panikattacken überwinden”: Angst erfolgreich begegnen

Im neuen Kurs von Stefanie Stahl und Lukas Klaschinski zum Thema „Panikattacken überwinden“ lernst du, wie du deiner Angst oder Panik aktiv begegnen kannst.

Dieser Kurs ist jedoch kein Ersatz für eine Psychotherapie, da Panikattacken häufig im Zusammenhang mit schwerwiegenden psychischen Störungen wie Panikstörungen, Agoraphobie oder Depressionen auftreten. Der Kurs kann eine wertvolle Unterstützung für dich sein. Wenn du das Gefühl hast, dass du alleine nicht weiterkommst oder sich deine Panikattacken verschlimmern, ist es wichtig, dich an eine Ärtzin oder einen Arzt oder eine:n Psychotherapeut:in zu wenden.

Abgrenzung – Wie du lernst, Grenzen zu ziehen und „Nein“ zu sagen

JA-sagen ist leichter als NEIN-sagen

Vielleicht möchtest du geliebt und anerkannt werden, du möchtest gebraucht werden, weil für andere da zu sein dir ein positives Selbstwertgefühl gibt. Oder du hast Angst vor Konflikten und sagst lieber “Ja”, als anzuecken. Eventuell möchtest du nicht den Eindruck erwecken, schwach und wenig belastbar zu sein. Es gibt viele verschiedene Gründe, warum Menschen eher “Ja” als “Nein” sagen. Die Folgen sind jedoch oft dieselben: Stress, Überforderung und Erschöpfung. Wer immer zustimmt und keine Grenzen setzt, läuft Gefahr, ausgenutzt zu werden. Gefälligkeiten werden zur Selbstverständlichkeit. Plötzlich ist man die Person, die alle Einkäufe erledigt und immer den fehlenden Kuchen für die Party backt.

Ständigem Stress und neuen Aufgaben, zu denen man einfach nicht “Nein” sagen konnte und die es jetzt zu bewältigen gilt ausgesetzt zu sein, zeigt sich nicht nur in Form von psychischen Symptomen, sondern auch unser Körper macht uns deutlich, dass wir und lieber hätten abgrenzen sollen. Bspw. in Form von Magen-Darm-Problemen, Kopfschmerzen oder chronischen Beschwerden. Deshalb ist es umso wichtiger, dass du dir ab und zu eine Pause gönnst, um wieder zu dir selbst zu finden und neue Kraft zu tanken. Deutlich und bewusst “Nein” zu sagen ist nicht einfach – es ist aber gesünder als ständig ein “Ja” von sich zu geben. Vom Ja-Sager zum Nein-Sager zu werden bedeutet, dass du lernst, deine Kräfte besser einzuteilen und mehr auf dein Wohlbefinden achtest, indem du durch klares Grenzensetzen Selbstfürsorge betreibst.

Du kannst es nicht allen recht machen!

Es gibt Momente, in denen du eigentlich “Nein” sagen möchtest, aber dann doch “Ja” sagst. Und hinterher ärgerst du dich darüber. Aber wie lernst du, Grenzen zu ziehen und dich vor Überforderung und Überbelastung zu schützen?

5 Tipps um dich besser abzugrenzen

Kenne deine persönlichen Grenzen: Vielleicht sind dir deine eigenen Grenzen gar nicht bewusst. Nimm dir einen Moment Zeit und schreibe sie auf. Dieser Prozess kann dir helfen, Klarheit darüber zu gewinnen, in welchen Situationen du eher “Nein” als “Ja” sagen solltest.

Sei achtsam und nimm deine Grenzen wahr: Höre auf dein Bauchgefühl, es zeigt dir, was sich für dich wirklich gut anfühlt.

Übe dich im Kommunizieren deiner Grenzen: Äußere deine Grenzen klar, selbstbewusst und deutlich. Sei dabei möglichst konkret, sage deinem Gegenüber, welche Grenze überschritten wurde, warum du das nicht möchtest und welches Verhalten du dir stattdessen wünscht.

Versuche, die Perspektive deines Gegenübers zu verstehen: Überlege dir, ob deine Freund*innen oder Kolleg*innen deine Freundlichkeit ausnutzen oder ob sie nicht merken, dass du dich unwohl fühlst. Sprich offen darüber – ein ehrliches Gespräch hilft oft, alles zu klären und eine gemeinsame Lösung zu finden, sodass die Verantwortung nicht immer auf deinen Schultern lastet.

Sei selbstbestimmt und ziehe Konsequenzen, wenn nötig: Wenn du das Gefühl hast, ausgenutzt zu werden, überlege dir, wie wichtig der Kontakt zu dieser Person oder diese eine Arbeitsstelle für dich ist. Ein deutliches “Nein”, ein Jobwechsel oder ein Kontaktabbruch sind vollkommen in Ordnung, wenn deine Grenzen wiederholt überschritten werden.

Plane Zeit für dich selbst ein: Nimm dir regelmäßig Zeit für dich selbst, um dich zu entspannen und deine Batterien wieder aufzuladen. Trage diese Zeiten in deinen Kalender ein und behandle sie wie wichtige Termine. Indem du dir bewusst Zeit für dich nimmst, respektierst du deine eigenen Grenzen und tust etwas für dein Wohlbefinden.

Was du gewinnst, wenn du deine Grenzen wahrst

Eine Veränderung kommt nicht von heute auf morgen – und das ist auch gut so. Am Anfang ist es nicht immer leicht, Grenzen zu setzen, aber auf lange Sicht lohnt es sich, Grenzen setzen zu üben. Es bedeutet, dass du du selbst sein kannst. Behalte dir diese Vorteile auf lange Sicht immer vor Augen und sei stolz darauf, wenn du es geschafft hast, dir selbst eine Grenze zu setzen. Zu guter Letzt bedeutet es auch, dass du dich gut um dich selbst, deinen Körper und deine mentale Gesundheit kümmerst.

Glaubst du oft, dass du zu viel für andere tust und dabei deine eigenen Bedürfnisse vernachlässigst? Oder möchtest du wissen, wie du besser Grenzen setzen und Nein sagen kannst?

Der neue Online-Kurs „Abgrenzung“ richtet sich an alle, die ihre eigenen Bedürfnisse oft zu Gunsten anderer vernachlässigen und lernen möchten, effektiv Grenzen zu setzen. Sag JA, um gesund NEIN zu lernen.

Mutter und Kind umarmen sich im Schnee

Bist du auf der Suche nach einem GEschenk?

Verschenke in diesem Winter einen Online-Kurs der Stefanie Stahl Akademie an deine Lieben und unterstütze sie damit auf dem Weg zu einem gestärkten Selbstwertgefühl, stabilen Beziehungen oder beim Überwinden ihres Liebeskummers.