Abgrenzung

Burnout oder Boreout? Warum mentale Erschöpfung so viele Gesichter hat

“Ich kann nicht mehr”. Ein Satz, der oft leise ausgesprochen wird und doch eine tiefe Erschütterung in sich trägt. Mentale Erschöpfung hat viele Gesichter. Manchmal ist es der endlose Druck, funktionieren zu müssen. Manchmal ist es die lähmende Langeweile, die uns innerlich austrocknet, während im Außen alles seinen gewohnten Gang geht. 

Burnout und Boreout wirken unterschiedlich, aber sie haben einen gemeinsamen Ursprung: psychische Überlastung – oft verbunden mit alten Kindheitsmustern, die uns bis heute antreiben oder blockieren.

In diesem Beitrag erfährst du:

  • Was Burnout und Boreout sind und wie du sie unterscheiden kannst. 
  • Warum mentale Erschöpfung in der heutigen Arbeitswelt so häufig ist. 
  • Welche inneren Dynamiken aus der Kindheit oft dahinterstecken. 
  • Wie du deine Selbstregulation stärkst und wieder zu deiner Kraft findest. 

Inhaltsverzeichnis

Burnout oder Boreout: Was steckt dahinter?

Burnout: Wenn zu viel zu viel wird

Burnout ist mentale Erschöpfung durch chronische Überforderung. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) beschreibt Burnout als berufsbezogenes Syndrom.

Typische Anzeichen: 

  • Emotionale Erschöpfung
  • Zynismus oder Gleichgültigkeit gegenüber der Arbeit
  • Sinkende Leistungsfähigkeit

Häufige Auslöser: Dauerstress, Multitasking, Perfektionismus – bis Körper und Psyche irgendwann streiken.

Boreout: Wenn zu wenig lähmt

Weniger bekannt, aber nicht weniger belastend: Boreout entsteht durch Unterforderung, Sinnverlust und monotone Arbeit.

Typische Anzeichen: 

  • Antriebslosigkeit
  • Langeweile trotz Arbeitszeit
  • Schuldgefühle und Selbstzweifel

Boreout betrifft besonders Menschen, die ihre Unzufriedenheit nicht aussprechen – aus Angst, undankbar zu wirken oder nicht zu genügen. 

Gemeinsamer Nenner: Mentale Erschöpfung

Ob Burnout oder Boreout beide Zustände führen zu Schlafproblemen, innerer Leere, Depressionen oder psychosomatischen Beschwerden. 

Der entscheidende Unterschied: 

  • Burnout ist oft das Ergebnis von Überforderung.
  • Boreout entsteht aus Unterforderung. 

Warum mentale Erschöpfung immer häufiger wird

Die neue Arbeitswelt: Flexibel, schnell und grenzenlos

Remote Work, ständige Erreichbarkeit, Leistungsdruck: In der modernen Arbeitswelt verschwimmen die Grenzen zwischen Job und Privatleben. Viele Menschen funktionieren – bis sie ausbrennen.

Die Techniker Krankenkasse fand heraus: 

  • 64% der Menschen in Deutschland fühlen sich zumindest manchmal gestresst,
  • 26% sogar häufig.

Die Hauptursachen: beruflicher Druck, hohe Selbstansprüche und die Sorge um andere.

Quiet Quitting: Wenn die Seele in den Pausenmodus geht

Vielleicht kennst du das: Du machst deine Arbeit, aber mehr auch nicht. Keine Extras, kein inneres Feuer. 

Quiet Quitting beschreibt diesen stillen Rückzug – nicht als Faulsheit, sondern als Schutz. Wenn Sinn fehlt, Überlastung zur Gewohnheit wird oder Anerkennung ausbleibt, geht die Seele auf Abstand. 

Laut Gallup Engagement Index 2024

  • Nur 9% der Menschen fühlen sich wirklich emotionale verbunden mit ihrer Arbeit.
  • Fas 80% arbeiten nur noch nach Vorschrift. 

Das ist keine Faulheit. Das ist Erschöpfung. 

Kindheitsmuster: Warum wir in alte Rollen zurückfallen

Vielleicht wurdest du als Kind nur geliebt, wenn du still, brav oder fleißig warst. Dann überrascht es nicht, wenn du dich heute überforderst und zu spät auf deine Grenzen achtest.

Oder du hast früh gelernt, dich kleinzumachen, nicht aufzufallen. Dann ist es verständlich, wenn du dich heute eher anpasst, statt für dich einzustehen. 

Beides sind alte Schutzstrategien. Beides kannst du heute verändern. Zum Beispiel mit dem Video-Kurs der Stefanie Stahl Akademie “Das Kind in dir muss Heimat finden”: Klicke hier um mehr zu erfahren.

Schritt für Schritt: Raus aus der Erschöpfung – zurück in deine Kraft 

Schritt 1: Nimm deine Signale ernst

  • Fühlst du dich oft müde, gereizt oder innerlich leer?
  • Fehlt dir Freude – in Job oder Privatleben?
  • Leidest du unter körperlichen Symptomen wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Verspannungen?

Schritt 2: Erkenne deine inneren Muster

Frage dich: 

  • Musste ich als Kind immer „funktionieren“?
  • Durfte ich sagen, wenn mir etwas zu viel (oder zu wenig) war?
  • Habe ich gelernt, meine Bedürfnisse zu äußern und ernst zu nehmen?

Klicke hier und lies weiterführend den Artikel: “Heimat in dir – wie du emotionale Sicherheit in dir findest”. 

Schritt 3: Entwickle konkrete Entlastungsstrategien

Für Burnout-Gefährdete:

  • Nein sagen üben
  • Pausen ernst nehmen
  • Gesunde Grenzen setzen
  • Dir selbst Erlaubnis geben, nicht perfekt zu sein

Für Boreout-Gefährdete:

  • Sinn in kleinen Aufgaben entdecken
  • Mit Vorgesetzten über neue Projekte sprechen
  • Eigene Talente außerhalb des Jobs fördern

Schritt 4: Stärke die Verbindung zu deinem inneren Kind

Übung:

  1. Schließe die Augen und stelle dir dein inneres Kind in einem Moment der Überforderung oder Langeweile vor.
  2. Frag es: Was brauchst du gerade? Was hat dir damals gefehlt?
  3. Reagiere liebevoll, mitfühlend und stärkend – wie ein guter Elternteil.

Häufige Fehler vermeiden

  • Symptome ignorieren (“Das geht schon wieder weg”)
  • Schuldgefühle (“Ich darf mich nicht beschweren”)
  • Sich isolieren statt Austausch zu suchen
  • In Selbstoptimierung flüchten statt echte Selbsfürsorge zu leben

Was tun, wenn nichts mehr geht?

Manchmal reichen Selbsthilfestrategien nicht aus. Dann ist es wichtig, dir professionelle Begleitung zu holen – bei Therapeut:innen oder Coaches. Besonders kraftvoll: die Kombination aus innerer Kind-Arbeit und psychologischer Unterstützung. 

Therapeutenliste der Bundespsychotherapeutenkammer

Wie lange dauert es, bis du wieder mehr Energie hast?

Das ist individuell. Aber: Sobald du beginnst, deine Muster bewusst zu verändern, spürst du oft schon nach wenigen Wochen mehr Klarheit und Kraft. 

Entscheidend ist: Dranbleiben – liebevoll, nicht perfektionistisch.

Fazit: Burnout oder Boreout – deine Erschöpfung ist kein Zeichen von Schwäche

Egal ob Überforderung oder Unterforderung – deine Erschöpfung ist ein Ruf deiner Psyche nach Veränderung. 

Vielleicht hast du jahrelang gelernt dich anzupassen, zu funktionieren, keine Schwäche zu zeigen. Doch irgendwann zieht deine Seele die Reißleine. Das ist kein Versagen – das ist ein Weckruf. 

Veränderung beginnt nicht mit einem radikalen Umbruch. Sie beginnt mit einem ehrlichen Blick nach innen. Mit kleinen Schritten. Mit Selbstfürsorge statt Selbstoptimierung. Und mit dem tiefen Wissen: Du bist wertvoll – auch wenn du gerade nicht “funktionierst”. 

Entdecke jetzt den Video-Kurs ”Stressbewältigung” in der Stefanie Stahl Akademie: – ideal, wenn du dich gerade erschöpft fühlst und dir konkrete Strategien wünschst, um wieder in deine Kraft zu kommen. Hier klicken und mehr über den Kurs erfahren.

Weiterführende Artikel, die dich stärken können:

  1. Wenn dein Körper zuerst Bescheid weiß: 6 somatische Marker für emotionale Überforderung”
    Erfahre, wie dein Körper dich frühzeitig warnt und wie du wieder ins Spüren kommst.
  2. “Silent Treatment – Wenn Schweigen zur Qual wird”
    Für alle, die in Beziehungen emotional ausbrennen oder mit Rückzug konfrontiert sind.
  3. “Veränderung beginnt in dir – Wie du innere Sicherheit aufbaust, um motiviert zu bleiben”
    Ideal, wenn du dich gerade leer fühlst, aber spürst: Da geht noch was in mir.

Zusammengefasst

Woran erkenne ich, ob ich ein Boreout habe und nicht einfach nur gelangweilt bin?

Wenn du dich dauerhaft innerlich leer fühlst, deine Aufgaben bedeutungslos erscheinen und du körperlich wie psychisch erschöpft fühlst – obwohl objektiv nichts “Stressiges” passiert – kann das auf ein Boreout hindeuten.

Kann ich sowohl Burnout als auch Boreout gleichzeitig erleben?

Ja, das ist möglich. Viele Menschen pendeln zwischen Überforderung und Unterforderung, vor allem wenn äußere Anforderungen und innere Muster nicht zusammenpassen.

Wie lange dauert es, bis ich wieder mehr Energie habe?

Das ist individuell. Aber: Kleine Schritte und regelmäßige Selbstfürsorge machen oft schneller einen Unterschied, als man denkt. Erste positive Effekte spürst du oft schon nach wenigen Wochen.

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