Gefühle

Mitbestimmung bei Kindern: So förderst du Selbstwert und Selbstwirksamkeit

Wer als Kind nie gefragt wurde, was er möchte, lernt schnell: “Meine Meinung zählt nicht.” Diese Botschaft prägt – und wirkt oft unbewusst bis ins Erwachsenenalter nach. Sie zeigt sich in Selbstzweifeln, Schwierigkeiten bei Entscheidungen oder der Angst, anderen zur Last zu fallen. 

Doch genau hier entsteht Selbstwert: Wenn wir erleben, dass unsere Stimme gehört wird. Dass wir Einfluss haben. Dass wir mitgestalten dürfen – in der Familie, in Beziehungen, im Job. 

Inhaltsverzeichnis

1. Mitbestimmung ist der Nährboden für Selbstwert und Selbstwirksamkeit

Wenn Kinder erleben, dass ihre Meinungen ernst genommen werden, verinnerlichen sie: 

Sie fühlen sich nicht ausgeliefert, sondern als aktive Mitgestalter:innen ihrer Welt. Kinder, die früh mitentscheiden dürfen, entwickeln ein stärkeres Selbstbild, setzen eher Grenzen und sind resilienter gegenüber Stress und Rückschlägen. Und genau das fehlt vielen von uns: Ein inneres Gefühl von Wert, weil wir gelernt haben zu funktionieren, nicht zu fühlen. Weil über unsere Köpfe hinweg entschieden wurde. Weil Anpassung mehr zählte als Ausdruck. 

2. Mitentscheiden heißt nicht: Alles ist erlaubt

Vielleicht fragst du dich: “Geht dabei nicht die Orientierung verloren?”
Die Antwort ist klar: Nein. Denn Mitbestimmung braucht liebevolle Führung, keine Grenzenlosigkeit.

Beziehungsorientierung bedeutet:

  • Kinder dürfen innerhalb sicherer Rahmen mitgestalten.
  • Erwachsene übernehmen Verantwortung, aber mit Empathie statt Kontrolle.

 Beispiel aus dem Familienalltag:

Statt: “Zieh jetzt deine Jacke an!”

Lieber: “Willst du lieber die blaue oder die rote Jacke anziehen?”

So bleibt der Rahmen klar und das Kind erlebt Selbstwirksamkeit.

Auch in der Schule oder Kita wirkt das:

  • Wahlmöglichkeiten bei Projekten
  • Mitreden bei Regeln
  • Beteiligung an Abäufen 

Der Kinderreport 2012 zeigt: Mitbestimmung stärkt Resilienz, besonders bei Kindern in belastenden Lebenssituationen. 

3. Auch dein inneres Kind möchte gefragt werden

Kennst du das?

  • Du möchtest etwas sagen, schluckst es aber herunter.
  • Du triffst Entscheidungen und zweifelst sofort.
  • Du hast Angst, dich mitzuteilen, aus Sorge andere zu belasten.

Das ist oft dein inneres Kind, das nie gelernt hat, dass seine Stimme zählt. Es denkt: “Ich muss mich anpassen, um geliebt zu werden”.

Doch es ist nie zu spät, dieser inneren Stimme neue Erfahrungen zu schenken.

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4. So stärkst du Mitbestimmung im Alltag – für Kinder und für dich

Für Eltern & Fachpersonen:

  • Biete Auswahlmöglichkeiten statt starrer Vorgaben.
  • Frage Kinder regelmäßig: “Was würdest du dir wünschen?”
  • Nimm ihre Antworten ernst, auch wenn du nicht alles umsetzen kannst.
  • Erkläre Entscheidungen kindgerecht, statt sie einfach durchzusetzen.

Für dich selbst:

  • Spüre in dich hinein: “Was will ich gerade wirklich?” Und gib dieser Stimme Raum.
  • Gib dir die Erlaubnis, dich selbst zu fragen: “Was tut mir gut?”
  • Achte auf Situationen, in denen du dich zurücknimmst und über, dich freundlich zu zeigen, bspw. durch Sätze wie “Ich sehe das anders” oder “Das ist mir wichtig”. 

Fazit: Mitbestimmung ist ein Geschenk, das Selbstwert schafft 

Wenn Kinder erleben: “Ich werde gehört, ich darf mitgestalten”, entsteht echte emotionale Sicherheit. Mitbestimmung ist keine Erziehungsstrategie, sie ist ein Ausdruck von gegenseitigem Respekt und Beziehung auf Augenhöhe. Sie macht Kinder stark und heilt auch dein inneres Kind.

Denn wer mitentscheiden darf, lernt: “Ich bin nicht Objekt von Entscheidungen. Ich bin Subjekt meines Lebens”. 

Und genau darin liegt die Kraft, die uns durchs Leben trägt.

Zusammengefasst

Ab welchem Alter können Kinder sinnvoll mitentscheiden?

Schon Kleinkinder können mitentscheiden, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, z.B. bei Kleidung, Essen oder Spielen. Es kommt nicht aufs Alter an, sondern darauf, ob wir ihre Perspektive ernst nehmen. 

Was kann ich tun, wenn mein Kind ständig “Nein” sagt?

Ein “Nein” ist oft ein Ausdruck von Autonomiebedürfnis, also eigentlich etwas Gutes. Statt in Machtkämpfe zu geraten, hilft es, klare, aber mitgestaltbare Rahmen zu setzen: “Wir gehen jetzt los, möchtest du deine Jacke selbst anziehen oder soll ich dir helfen?” So gibst du Orientierung und gleichzeitig Entscheidungsfreiraum.

Wie stärke ich als Erwachsene:r mein eigenes Mitspracherecht – z. B. im Job oder in der Partnerschaft?

Achte bewusst auf Momente, in denen du dich zurücknimmst oder übergehst. Übe dann, dich freundlich und klar auszudrücken: “Ich habe dazu eine andere Sichtweise.” oder “Das ist mir wichtig.”. Je öfter du deine Bedürfnisse aussprichst, desto natürlicher wird es.

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