1. Misserfolg ist kein Makel, sondern ein Meilenstein
Viele Kinder interpretieren Misserfolge als Beweise für ihre Unzulänglichkeit:
- “Ich bin dumm.”
- “Ich kann das nie.”
- “Ich bin nicht gut genug.”
Doch Fehler sind keine Schwächen, sie sind Lernmomente und dadurch der natürliche Weg zu mehr Widerstandskraft. Kinder lernen durch Ausprobieren, Scheitern und Wiederholen – wenn wir sie lassen.
Die Kauai-Studie zeigt: Resiliente Kinder sind nicht jene, die nie scheitern – sondern die, die trotz Rückschlägen weitermachen.
Unser Tipp an dich: Teile eigene Erfahrungen..
Erzähle deinem Kind, wann dir etwas misslungen ist – und was du daraus gelernt hast. Das zeigt: Auch Erwachsene scheitern. Und das ist nicht schlimm, sondern menschlich.
Reflexionsfrage:
Was denkst du über dich selbst, wenn dir etwas nicht gelingt?
Kommt da Scham, Wut, Selbstkritik?
Diese Stimmen stammen oft aus der Kindheit – aus Momenten, in denen du dich nur “richtig” gefühlt hast, wenn du alles richtig gemacht hast.
Hier setzt die Arbeit mit dem inneren Kind an: Altes erkennen, um Neues weitergeben zu können.
2. Fehler begleiten – nicht ausbügeln
Der Impuls ist verständlich: Wenn Kinder scheitern, wollen wir helfen, korrigieren, “retten”. Doch Resilienz entsteht nicht durch perfekte Lösungen, sondern durch die Erfahrung:
“Ich darf straucheln. Und ich finde selbst wieder auf meinen Weg zurück”.
Sichere Beziehungen spielen dabei eine zentrale Rolle: Kinder, die spüren, dass sie unabhängig von Leistung geliebt und begleitet werden, stärken nachhaltig ihre Resilienz. Besonders in belastenden Situationen hilft diese Bindung, Stress abzubauen und wieder in die eigene Kraft zu finden.
Unser Tipp: Statt Lösungen zu liefern, stelle Fragen.
- “Was war für dich schwierig?”
- “Was könntest du nächstes Mal anders probieren?”
- “Wie fühlst du dich gerade damit?”
Das Ziel ist nicht, das Kind vor Frust zu schützen, sondern ihm das Vertrauen mitzugeben, damit umgehen zu können. Denn genau in diesen Momenten entwickelt sich emotionale Stärke.
Sag nicht:
“Ist doch nicht so schlimm!”
lieber:
“Ja, das war gerade richtig schwer. Und ich bin bei dir.”
Für Pädagog:innen: Du musst nicht jede Situation “lösen”. Präsenz und Empathie wiegen oft mehr als jede Antwort.
3. Scheitern ist nicht gleich Versagen
Viele Kinder – und auch Erwachsene – setzen Fehler mit persönlichem Versagen gleich. “Ich habe einen Fehler gemacht” wird zu “Ich bin ein Fehler”.
Diese Verwechslung ist gefährlich. Denn sie verknüpft den Selbstwert mit Leistung.
Unser Tipp: Trenne Verhalten von Persönlichkeit.
- “Das war eine unkluge Entscheidung, aber du bist deshalb kein schlechter Mensch.”
- “Du hast die Aufgabe nicht geschafft, aber das heißt nicht, dass du unfähig bist.”
Es lohnt sich der Blick nach innen: Hattest du als Kind das Gefühl, perfekt sein zu müssen, um geliebt zu werden? Dann wird dein inneres Kind sich bei Fehlern heute noch bedroht fühlen.
Ein gesundes Selbstwertgefühl entsteht dort, wo ein Mensch als Person angenommen wird – unabhängig von seiner Leistung.
Unser Kurs-Tipp für dich:
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Fazit: Vertrauen ist der Schlüssel
Fehler sind nicht das Gegenteil von Erfolg, sondern ein Teil davon. Wenn Kinder erleben dürfen, dass sie Fehler machen können, ohne beschämt zu werden, entsteht: Vertrauen. In sich selbst. In dich. In das Leben.
Und dieses Vertrauen wächst, wenn wir Erwachsene unsere alten Muster loslassen. Du musst nicht perfekt sein, du darfst lernen. Genau wie dein Kind.
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