Gefühle

Wenn Helfen zur Falle wird: Zwischen Fürsorglichkeit und Selbstverleugnung

Helfen ist eine wertvolle Eigenschaft. Doch wenn du dich selbst dabei vergisst, wird aus Fürsorglichkeit schnell Selbstverlust. Viele Menschen geraten unbemerkt in eine Überverantwortung: Sie helfen ständig, übernehmen Aufgaben für andere und verlieren dabei ihre eigenen Bedürfnisse aus dem Blick. 

In diesem Beitrag erfährst du: 

  • Warum ständiges Helfen ein Zeichen für ein geschwächtes Selbstwertgefühl sein kann
  • Welche psychologischen Muster hinter übertriebener Fürsogrlichkeit stehen
  • Wie du lernst, empathisch zu sein und dich trotzdem abzugrenzen

Inhaltsverzeichnis

Du fühlst dich nur wertvoll, wenn du gebraucht wirst 

Wenn dein Selbstwert daran hängt, anderen zu helfen, entsteht eine emotionale Abhängigkeit. Sobald du niemandem helfen kannst, fühlst du dich leer, überflüssig oder sogar schuldig. Das Problem: Du brauchst die Not der anderen, um dich selbst als gut oder wichtig zu erleben. Dabei verlierst du dich schnell in Rollen und Erwartungen.

Was dir helfen kann: Erinnere dich daran – du bist nicht wertvoll, weil du leistest oder funktionierst. Du bist nicht liebenswerter, nur weil du dich aufopferst. Du bist wertvoll, weil du du bist. Deine Existenz reicht – auch ohne ständige Leistung.

Du sagst Ja, obwohl du Nein meinst

Du übernimmst Aufgaben, obwohl du erschöpft bist. Du hilfst, obwohl du innerlich “Ich kann nicht mehr” schreist. Warum? Weil du Angst hast, als herzlos oder egoistisch wahrgenommen zu werden oder jemandem zur Last zu fallen. Doch ein ständiges Ja zu anderen bedeutet oft ein dauerhaftes Nein zu dir selbst.

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Mehr Informationen

Was dir helfen kann: 

  • Übe dich im ehrlichen Nein. 
  • Ein Nein ist kein Affront, sondern ein Ausdruck von Selbstrespekt.
  • Grenzen stärken Beziehungen, weil sie authentisch sind. 

Im Video-Kurs Abgrenzung lernen, lernst du deine Bedürfnisse und Grenzen zu erkennen und diese auch klar an andere zu kommunizieren, ohne dabei über deine eigenen Grenzen zu gehen oder andere zu verletzen. Hier klicken und mehr erfahren. 

Du übernimmst Verantwortung für die Gefühle anderer 

Wenn jemand traurig, wütend oder enttäuscht ist, fühlst du dich automatisch verantwortlich. Du versuchst, die Situation zu retten, Harmonie herzustellen und alle Spannungen aufzulösen. Dabei gerätst du schnell in die Rolle des Helfers, immer auf der Suche nach Lösungen, immer im Modus der Beruhigung.

Diese Art von Helfen kann auf Dauer überfordern. Denn du trägst Gefühle mit, die nicht deine sind. Und während du dich um das emotionale Gleichgewicht anderer kümmerst, verlierst du dein eigenes aus dem Blick.

Was dir helfen kann: Verwechsle Empathie nicht mit Übernahme. Du darfst mitfühlen, ohne dich verantwortlich zu machen. Es ist nicht deine Aufgabe, Emotionen für andere zu reparieren. Erinnere dich: Jeder Mensch ist für seine Gefühle selbst zuständig.

Du spürst deine eigenen Bedürfnisse kaum noch 

Je mehr du hilfst und dich um andere kümmerst, desto weiter entfernst du dich von dir selbst. Deine Aufmerksamkeit kreist um die Bedürfnisse der anderen: Du weißt, wer was braucht, aber nicht was du selbst brauchst.

Was dir helfen kann: 

Stelle dir regelmäßig diese Fragen:

  • Was brauche ich gerade? 
  • Was wünsche ich mir ganz konkret?
  • Was fehlt mir?

Schon fünf Minuten bewusste Selbstwahrnehmung täglich können ein Gamechanger sein. 

Du verwechselst Aufopferung mit Liebe

“Ich mach das alles aus Liebe” klingt selbstlos, ist aber oft ein stilles Hoffen auf  Nähe, Anerkennung oder Sicherheit. Du gibst mehr, als du hast, in der Hoffnung, etwas zurückzubekommen. 

Was dir helfen kann: 

Probier mal diese Mini-Übung:

  • Schreib drei Dinge auf, die du heute brauchst: körperlich, emotional oder zwischenmenschlich.
  • Erfüll dir bewusst mindestens eine davon

Liebe braucht keine Selbstverleugnung. Sie lebt von Verbindung, nicht von Erschöpfung.  

Fazit: Helfen darf Grenzen haben

Helfen ist wertvoll, solange du dich dabei nicht selbst verlierst. Du darfst Nein sagen, ohne dich schuldig zu fühlen. Du darfst dich abgrenzen, ohne egoistisch sein. Und du darfst lernen, dass Fürsorge auch dir selbst gelten darf. 

Wenn du dich immer wieder erschöpft fühlst, obwohl du nur “das Richtige” tun willst, ist das ein klares Zeichen: Deine eigenen Bedürfnisse brauchen Raum! 

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Weitere Impulse für deinen Weg

Zusammengefasst

Woran erkenne ich, dass ich zu viel helfe? 

Wenn du dich oft erschöpft fühlst, schwer Nein sagen kannst und dein eigenes Wohlbefinden hinten anstellst, ist dein Wunsch zu Helfen wahrscheinlich aus dem Gleichgewicht geraten. 

Ist es egoistisch, sich abzugrenzen?

Nein. Gesunde Grenzen schützen dich und machen deine Fürsorglichkeit nachhaltiger. Nur wer gut für sich sorgt, kann auch gut für andere da sein. Denn: Gesunde Grenzen sind ein Akt der Selbstfürsorge. Sie machen echte Verbindung erst möglich. 

Wie kann ich lernen, zu helfen, ohne mich zu verlieren?

Indem du dich regelmäßig fragst: Möchte ich das gerade wirklich tun oder tue ich es aus Pflichtgefühl, Angst oder Gewohnheit? Bewusstes Helfen beginnt mit ehrlicher Selbstreflexion. Unterscheide bewusst zwischen echtem Mitgefühl und übergriffigem Verantwortungsgefühl. Frag dich: Will ich das wirklich oder denke ich, dass ich muss?

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