Gefühle

Emotionale Unabhängigkeit: Warum es sich lohnt, allein sein zu können – ohne einsam zu werden

Alleinsein ist eigentlich kein Problem. Und trotzdem kann es sich manchmal ganz schön falsch anfühlen. Plötzlich ist da eine Leere. Oder ein Druck. Oder einfach das Gefühl: “Ich halte das nicht gut aus”. 

In der “So bin ich eben”-Podcastfolge “Allein sein – wie wir emotional unabhängiger werden” sprechen Stefanie Stahl und Lukas Klaschinski genau darüber: Warum es uns schwerfällt, einfach mit sich zu sein. Und was hilft, wenn du dich selbst nicht verlieren, sondern finden willst. 

Wenn du die Folge noch nicht gehört hast, findest du sie hier: “Allein sein – wie wir emotional unabhängiger werden”

Inhaltsverzeichnis

Alleinsein ist nicht Einsamkeit – aber es kann sich so anfühlen

Einsamkeit ist ein subjektives Gefühl. Man kann unter Menschen einsam sein – oder allein und gleichzeitig ganz bei sich. Das hängt weniger von äußeren Umständen ab, sondern viel mehr davon, wie gut du dir innerlich begegnen kannst. 

Emotionale Unabhängigkeit heißt: Du kannst deine Gefühle wahrnehmen, ohne sie sofort mit jemanden teilen zu müssen. Du kannst dich selbst regulieren – und dir auch in schwierigen Momenten ein gutes Gegenüber sein. 

Frage dich: Wann warst du das letzte Mal wirklich mit dir allein? Ohne Handy, ohne Input, ohne jemanden, der dich spiegelt? 

 

Warum wir uns so oft im Außen rückversichern

Wenn es innerlich unangenehm wird, greifen viele direkt zum Handy oder suchen ein Gespräch. Das ist nicht falsch – aber manchmal lenkt es davon ab, was eigentlich gefühlt werden will. Wer nie gelernt hat, eigene Gefühle auszuhalten, sucht oft Halt im Außen – Feedback, Zustimmung, Rückversicherung. 

Nur: Wenn das dauerhaft passiert, entsteht oft emotionale Abhängigkeit. Dann fühlst du dich nur noch okay, wenn jemand anderes sagt, dass du okay bist. 

Impuls: Wenn du dich das nächste Mal einsam, überfordert oder gestresst fühlst – bleibe mal für 90 Sekunden bei dir. Setz dich hin. Spüre deinen Körper. Was meldet sich gerade? Was brauchst du – von dir selbst? 

 

Was unsere Kindheit mit emotionaler Unabhängigkeit zu tun hat

Unsere emotionale Grundausstattung bekommen wir früh. Wenn du als Kind gelernt hast, dass deine Gefühle nicht richtig sind oder nicht erwünscht sind, wirst du sie später schwerer allein aushalten können. Dann kommt schnell das Gefühl: Ich brauche jemanden, der mir sagt, dass das, was ich fühle, stimmt und mir die Bestätigung gibt, die ich mir selbst nicht geben kann. 

Diese alten Muster wirken oft unbewusst, sind aber kraftvoll. Du merkst sie daran, dass du dich schlecht abgrenzen kannst. Oder dass du das Gespür für dich selbst vergisst, sobald du in Gesellschaft bist. 

Mini-Übung: Schreib dir einen alten Glaubenssatz auf – zum Beispiel: “Allein bin ich unbedeutend”. Und dann eine neue Version: “Ich bin auch allein wertvoll und sicher”. Lies dir den neuen Satz laut vor. Jeden Tag. 

 

Wenn Einsamkeit zum Teufelskreis wird

Einsamkeit hat viele Gesichter. Sie bringt dich zum Verstummen – und sie macht dich müde. Wer sich einsam fühlt, zieht sich oft zurück. Und genau das verstärkt das Gefühl. Studien zeigen: Einsamkeit kann auf Dauer krank machen – psychisch wie körperlich. 

Aber: Einsamkeit lässt sich verändern. Wenn du beginnst, deine eigene Gesellschaft nicht als Lücke, sondern als Ressource zu sehen, kann sich etwas verschieben. Vielleicht nicht sofort. Aber mit jedem Schritt ein Stück. 

Mini-Übung: Plane heute 30 Minuten Zeit für dich ein. Kein Handy. Kein Podcast. Kein Scrollen. Nur du. Spür hin und schreibe auf, was passiert. 

 

Wie Einsamkeit entsteht nach John T. Cacioppo & Louise C. Hawkley (2010)

  1. Wahrgenommene soziale Isolation
    → Gefühl, ausgeschlossen oder nicht verbunden zu sein
  2. Implizite Überwachsamkeit gegenüber sozialen Bedrohungen
    → Ständige innere Alarmbereitschaft, mögliche Zurückweisung oder Ablehnung wahrzunehmen
  3. Aufmerksamkeitsverzerrungen und Gedächtnis-Bias
    → Fokus auf negative soziale Erfahrungen, vergangene Zurückweisungen oder Kritik
  4. Neurobiologische Reaktionen
    → Aktivierung von Stress-Systemen im Körper, schlechterer Schlaf, mehr Anspannung
  5. Verhaltensbezogene Bestätigungsprozesse
    → Rückzug oder gereiztes Verhalten führt zu weiteren negativen Reaktionen von außen
  6. Mehr negative Signale, soziale Interaktion und Affekte
    → Missverständnisse, Konflikte und Ablehnung nehmen zu
  7. Soziales Umfeld reagiert mit Ablehnung oder Rückzug
    → Weniger Verbindung, weniger positive und soziale Rückmeldungen

Zurück zur wahrgenommener sozialer Isolation – der Kreislauf beginnt von vorn. 

 

So stärkst du deine emotionale Unabhängigkeit Schritt für Schritt

  • Gefühle aushalten: Nicht alles muss sofort weg. Manches will einfach sein. 
  • Gedanken enttarnen: Ist das, was du gerade über dich denkst, wirklich wahr? 
  • Selbstberuhigung lernen: Finde kleine Rituale, die dich runterbringen – Atmung, Musik, Bewegung. 
  • Grenzen spüren: Was gehört zu dir – und was kommt von anderen?
  • Alleinsein üben: Nicht als Strafe, sondern als Übung. Für dich. Für deine innere Stärke. 

 

Fazit: Allein sein ist keine Schwäche – es ist eine Fähigkeit

Emotionale Unabhängigkeit heißt nicht, dass du niemanden brauchst. Aber sie heißt: Du brauchst niemanden, um dich selbst zu spüren. Und das verändert alles – in die und in deinen Beziehungen. 

“Allein sein zu müssen ist das Schwerste. Allein sein zu können, das Schönste” – Hans Krailsheimer 

 

Du willst tiefer eintauchen? – Steffis Empfehlungen

Höre dir die Podcastfolge zum Blogbeitrag an: Allein sein – wie wir emotional unabhängiger werden” 

Oder lies weiter: “Meditation und Selbsthypnose – Dein Weg zu mehr innerer Ruhe und Klarheit” 

Wenn du Lust auf mehr innere Stärke hast – Dann schau dir den Kurs “Das Kind in dir muss Heimat finden” in der Stefanie Stahl Akademie an. 

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