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Du bist ein loyaler, fürsorglicher Mensch, der gerne anderen unter die Arme greift und für sie da ist? Das sind alles Eigenschaften, auf die du stolz sein kannst.
Aber manchmal gehst du vielleicht auch etwas zu weit: Du sagst zu allem „Ja”, weil du nicht „Nein” sagen kannst. Und wenn du dich dann doch einmal traust, „Nein” zu sagen, kämpfst du danach mit Schuldgefühlen.
Kommt dir das bekannt vor? Dann bist du ein echter People Pleaser.
Jeder ist anders, aber es gibt einige typische Eigenschaften, die Menschen auszeichnen, die es allen recht machen wollen. Sie lieben es, anderen zu helfen, und fühlen sich dafür verantwortlich, dass es ihren Mitmenschen immer gut geht. Sie erfüllen gerne die Erwartungen anderer, möchten gemocht werden und vermeiden Konflikte.
Schuldgefühle, die mit einem selbstbestimmten und bewussten „Nein“ einhergehen, entstehen oft aus Angst vor negativen Reaktionen, Konflikten oder dem Gefühl, andere zu enttäuschen. Viele Menschen, vor allem diejenigen, die es allen recht machen wollen, denken kaum darüber nach, was sie selbst wollen und passen sich automatisch dem an, was der andere will. Andere zu unterstützen und ihnen ein gutes Gefühl zu geben, sind positive Eigenschaften, aber wenn man sich mehr für das Wohlbefinden anderer als für das eigene verantwortlich fühlt, kann das auf Dauer negative Folgen für Psyche und Körper haben.
Durch ständiges Anpassen und die Erwartungen anderer wird ein permanentes schlechtes Gewissen erzeugt, weil man das Gefühl hat, nie genug zu tun. Das Erwartungs-Karussell dreht sich unaufhörlich und macht die Betroffenen anfällig für Stress. Die Folgen sind schlechter Schlaf, Bauchschmerzen, Herzrasen, Konzentrationsstörungen, Unruhe und Erschöpfungszustände. Im schlimmsten Fall können sich daraus Depressionen und Angststörungen entwickeln. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig gegenzusteuern und den Fokus auf das eigene Wohlbefinden zu verschieben.
Der erste Schritt ist, dir bewusst zu machen, dass du die Angewohnheit hast, anderen gefallen zu wollen. Überlege dir dann, was dir dieses Verhalten bringt – im Positiven wie im Negativen. Wenn du merkst, dass dein Wohlbefinden unter deinem People Pleasing leidet, ist es an der Zeit für eine Veränderung.
Denke über die Vor- und Nachteile deines jetzigen Verhaltens und des gewünschten Verhaltens nach. So kannst du erkennen, was dir das neue Verhalten bringt und was es dich kurz- und langfristig kostet. Diese Einsicht in deine Motive kann dir bei der tatsächlichen Änderung deines anerlernten Verhaltens und bei der Befreiung von der Last den Erwartungen anderer entsprechen zu wollen, behilflich sein.
Jetzt, da du verstanden hast, warum es wichtig ist, dein Verhalten zu ändern, kannst du damit anfangen, dich weiterzuentwickeln. Mache das Schritt für Schritt. Menschen neigen dazu, Veränderungen sofort und jetzt herbeiführen zu wollen und sich ihre Ziele zu hoch zu setzen. , Das funktioniert oft nicht und ist demotivierend. Wenn du mit kleinen Etappen arbeitest, sind deine Erfolgschancen größer.
Im Kleinen üben
Deswegen: Fang an, im Kleinen zu üben. Verschaffe dir ein Erfolgserlebnis, indem du dich in einer relativ einfachen Situation für dein eigenes Wohlbefinden entscheidest. Bittet dich zum Beispiel ein Freund, ihn zum Flughafen zu bringen, obwohl du eigentlich keine Zeit oder Lust dazu hast? Sag ihm das ehrlich und klar. Wenn dir kompromissloses “Nein”-sagen noch schwer fällt, kannst du ihm dafür eine Alternative anbieten und ihm anbieten, ihn in der darauffolgenden Woche vom Flughafen abzuholen.
Wenn du Abgrenzung im kleinen Rahmen übst, wirst du schnell merken, dass es einfacher ist, als du gedacht hast und es sich gut anfühlt, für sich selbst und sein eigenes Wohlbefinden einzustehen. Dies kann als Ausgangspunkt für schwierigere Situationen dienen, wie z.B. „Nein“ zu einem Projekt bei der Arbeit zu sagen, das du aufgrund deiner aktuellen Auslastung nicht noch zusätzlich annehmen willst.
Kompromisse schließen
Anstatt einfach „Nein“ zu sagen, ist einen Kompromiss zu schließen eine gute Alternative. Nutze diese Möglichkeit aber nur, wenn der Kompromiss wirklich eine Option für dich ist. Ist es für dich wirklich machbar, deinen Freund nächste Woche abzuholen? Oder sagst du das nur, um nicht wirklich „Nein“ sagen zu müssen?
Verschaffe dir Zeit
Ein konkreter und praktikabler Tipp für solche Situationen ist es, dir Zeit zu verschaffen. Wenn dich das nächste Mal jemand um etwas bittet, sag zum Beispiel, dass du gleich darauf zurückkommen oder kurz darüber nachdenken möchtest. So kannst du in Ruhe über deine Antwort nachdenken und vermeidest ein vorschnelles „Ja“.
So schaffst du es Schritt für Schritt durch Übung und Geduld dich dann, wenn es nötig ist, abzugrenzen. Denn auch wenn es uns ein gutes Gefühl gibt, für andere da zu sein, ist es genauso wichtig für uns selbst Verantwortung zu übernehmen.
Fühlst du dich oft in der Pflicht, es allen Menschen recht machen zu müssen und stellst dabei deine eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund? Lerne, gesunde Grenzen zu setzen und Nein zu sagen, um dein Leben ausgeglichener und zufriedener zu gestalten.
Der neue Online-Kurs „Abgrenzung“ richtet sich an alle, die ihre eigenen Bedürfnisse oft zu Gunsten anderer vernachlässigen und lernen möchten, effektiv Grenzen zu setzen. Sag JA, um gesund NEIN zu lernen.
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