Gefühle

Intuitive Entscheidungen: Vertraue auf dein Bauchgefühl und finde innere Klarheit

Eigentlich hast du dich schon entschieden. Innerlich ist es längst klar. Und trotzdem bleibst du stecken. Hörst dir Meinungen an, machst Pro- und Contra-Listen und drehst dich im Kreis. 

Was ist, wenn der Kopf nicht mehr weiter weiß? 

Warum ist das so? Warum folgen wir nicht einfach dem, was wir spüren? In diesem Beitrag erfährst du: 

  • Warum wir Entscheidungen oft vermeiden, obwohl wir sie längst getroffen haben
  • Wie du lernst, deiner Wahrnehmung wieder zu vertrauen
  • Was emotionale Klarheit mit Selbstwert zu tun hat
  • Welche psychologischen Mechanismen dahinter stehen – und wie du sie für dich nutzen kannst
  • Wie du Schritt für Schritt deine Entscheidungskraft stärkst

Plus: Übungen, Perspektivenwechsel und Strategien für mehr innere Sicherheit beim Entscheiden. 

Inhaltsverzeichnis

Was sind intuitive Entscheidungen? 

Intuitive Entscheidungen sind Entscheidungen, die auf innerem Wissen, Gefühl und körperlicher Resonanz basieren. Sie entstehen schneller als rationale Abwägungen, aber nicht weniger fundiert. 

Der Psychologe Gerd Gigerenzer beschreibt in seinem Buch “Bauchentscheidungen” Intuition als “unbewusste Intelligenz” – gespeist aus Erfahrung, Mustererkennung und emotionalem Gedächtnis. Intuition ist kein Raten. Sie ist die Summe deiner gelebten Realität, deiner Werte, deiner Prägungen und Ziele. 

 

System 1 (Schnelles Denken / Intution) vs. System 2 (Langsames Denken / Verstand) nach Daniel Kahneman, “Thinking, Fast and Slow”: 

→ System 1 = schnell, emotional, intuitiv

→ System 2 = langsam, reflektiert, rational

Beide dieser Systeme haben ihre Berechtigung. Aber während System 2 (Langsames Denken / Verstand) uns durch Analyse führt, gibt uns System 1 (Schnelles Denken / Intuition) Orientierung durch Spüren. Je mehr du deiner Intuition Raum gibst, desto stärker wird sie. Wie ein Muskel. 

 

Wann hilft Intuition?

  • In komplexen Situationen ohne eindeutige Faktenlage
  • Wenn du schon viel Erfahrung hast
  • Bei Entscheidungen, die deine Werte betreffen

 

Wann ist Intuition irreführend? 

  • Wenn starke Ängste oder alte Glaubenssätze mitspielen
  • Bei impulsiven, reaktiven Entscheidungen aus alten Wunden heraus

 

Warum wir Entscheidungen vermeiden – obwohl sie innerlich längst getroffen haben

1. Die Angst vor Gefühlen danach

Nicht die Entscheidung selbst macht Angst. Sondern, das was danach kommen könnte: Reue, Enttäuschung, Schuldgefühle. Unser Gehirn ist darauf programmiert, Schmerz zu vermeiden. Also lieber nicht entscheiden. Vielleicht wird es ja von allein besser. 

2. Status-quo-Bias: lieber das Bekannte

Selbst wenn der aktuelle Zustand nicht gut ist – er ist vertraut. Das Unbekannte wirkt bedrohlich. Deshalb bleiben viele in Beziehungen, Jobs oder Mustern, die ihnen schaden. Nicht, weil sie nicht wissen, was zu tun wäre. Sondern weil sie nicht wissen, wie es sich anfühlt, das Alte loszulassen. 

3. Der innere Konflikt: Bauchgefühl vs. Kopf

Das Bauchgefühl sagt “Geh!”, der Kopf sagt “Bleib realistisch“. Diese kognitive Dissonanz ist so unangenehm, dass wir sie vermeiden. Wir sammeln dann lieber noch ein paar Argumente. Nur um das Gefühl zu betäuben, dass wir eigentlich schon wissen, was zu tun wäre. 

4. Selbstwert und Perfektionismus 

Wenn dein Selbstwert instabil ist, brauchst du Sicherheit. Und perfekte Entscheidungen suggerieren Sicherheit. Also wartest du. Auf die perfekte Option. Die perfekte Gelegenheit. Auf genug Beweise. Dabei bleibt oft nur eins: Stillstand. 

Tiefenstruktur:

  • “Ich darf keine Fehler machen”.
  • “Ich muss es richtig machen”. 
  • “Ich darf niemanden enttäuschen”. 

Diese inneren Überzeugungen kommen meist nicht aus dem Jetzt. Sondern aus dem Schattenkind. 

 

Wie du deine Intuition wieder aktivierst

1. Achtsamkeit üben: Deine Gefühle wahrnehmen lernen

Nimm dir jeden Tag 5 Minuten. Setz dich hin. Frag dich: “Was spüre ich in meinem Körper?” Vielleicht Druck im Brustkorb. Enge im Hals. Kribbeln im Bauch. Bewerte nichts. Spüre nur. Intuition ist im Körper spürbar. 

2. Entscheidungstagebuch: Was war dein Bauchgefühl?

Führe ein kleines Journal. Schreib bei jeder Entscheidung auf: 

  • Was war mein erster Impuls?
  • Was habe ich getan? 
  • Was war das Ergebnis? 
  • Würde ich beim nächsten Mal wieder auf mein Gefühl hören?

So sammelst du Vertrauen. 

3. Visualisierung: Stell dir die Entscheidung durchgespielt vor

Wie fühlt sich Option A an? Wo fühlt es sich weit, stimmig, leicht an? Wo eng, schwer, diffus? Dein Körper lügt nicht. 

4. Schattenkind vs. Sonnenkind

Wenn die Angst zu groß wird, frag dich: Wer spricht da gerade? Ist es das ängstliche Kind in mir? Oder mein erwachsener Anteil, der Verantwortung übernimmt? 

“Das Bauchgefühl ist oft klarer, wenn der Kopf aufhört, es zu zensieren”. – Stefanie Stahl

 

Was hat emotionale Klarheit mit deinem Selbstwert zu tun? 

Emotionale Klarheit heißt: Ich weiß, was ich fühle. Und ich nehme das ernst. Ohne Drama, ohne Ablenkung, ohne Rechtfertigung. 

Menschen mit einem stabilen Selbstwert können Entscheidungen besser treffen, weil sie sich selbst nicht in Frage stellen. Sie erlauben sich Fehler. Sie brauchen keine perfekte Version von sich. 

Psychologisches Fundament: 

  • Emotionale Klarheit = Zugang zu Bedürfnissen, Grenzen, Werten
  • Selbstwert = Ich darf Fehler machen, ohne dass ich dabei meinen Wert verliere 
  • Intuition = Zugang zu beidem 

Wenn du beginnst, deine Gefühle ernst zu nehmen, statt zu analysieren, entsteht Selbstvertrauen. Nicht durch Denken. Sondern durch Fühlen. 

 

10 Werkzeuge für intuitive Entscheidungen im Alltag

1. Werte-Check: Was passt zu meinen Werten? Was würde ich bereuen, nicht getan zu haben? 

2. Zukunftsbild: Stelle dir beide Wege in einem Jahr vor. Wo siehst du dich? 

3. Emotionale Pro- und Contra-Liste: Sammle nicht nur Fakten, sondern auch Gefühle. 

4. Mini-Entscheidungen üben: Wähle bspw. intuitiv dein Mittagessen, deine Kleidung, dein Parfüm,…

5. Körper als Feedback-Instrument: Beobachte, was dein Bauch, Herz oder Kiefer macht, wenn du daran denkst, eine Entscheidung getroffen zu haben.

6. Frage dich: Was würde ich tun, wenn ich niemandem etwas erklären müsste?

7. Entscheidungen ritualisieren: Mache Entscheidungsfindung zum Ritual. Verabrede dich zur gleichen Uhrzeit, an einem ruhigen Ort mit deinem Entscheidungstagebuch mit dir selbst. Schreibe dir deine Entscheidungen und deine Gedanken dazu auf. Denn: Rituale geben dir Sicherheit. 

8. Perspektivwechsel: Frage dich – Was würde ich meiner besten Freundin oder meinem besten Freund raten? 

9. Fehlerfreundlich sein: Was ist das Schlimmste, das passieren kann? Und was ist das Beste?

10. Vertrauen üben: Jeden Tag, mit jeder kleinen Entscheidung, wirst du mehr Vertrauen in dich selbst sammeln. Vertraue auf dich und deine Handlungsfähigkeit.

 

Intuition und Rationalität: Kein Entweder-Oder

Die beste Entscheidung entsteht aus der Verbindung beider Systeme: Kopf und Bauch. Der Bauch sagt: “Das fühlt sich stimmig an”. Der Kopf fragt: “Was bedeutet das für mein Leben, meine Ziele, meine Beziehungen?” 

  • Die Intuition ist dein innerer Wegweise
  • Der Verstand dein hilfreicher Berater
  • Und die emotionale Klarheit dient dir als Kompass

Diese Triade macht dich frei. Nicht für perfekte Entscheidungen. Sondern für echte.

 

Fazit: Intuition ist kein Luxus, sondern Selbstverantwortung

Du darfst lernen, dir selbst zu glauben. Nicht weil du immer richtig liegst. Sondern weil du dir nah bist. Weil du fühlen kannst, wann etwas passt – und wann nicht. 

Veränderung beginnt mit einer Entscheidung. Und manchmal ist der mutigste Schritt, nicht der, der am meisten Aufmerksamkeit auf sich zieht. Sondern der, den du im Stillen für dich selbst triffst. 

“Intuitive Entscheidungen entstehen nicht aus Zufall. Sondern aus Verbindung”. – Stefanie Stahl

 

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Du willst tiefer eintauchen? – Steffis Empfehlungen

Weiterlesen: “Abgrenzung – Wie du lernst, Grenzen zu ziehen und „Nein“ zu sagen”

Oder hör dir diese “So bin ich eben”-Podcastfolge an: “Wie finde ich heraus, wer ich wirklich bin?”

Vielleicht ist diese Podcastfolge aus “Stahl aber herzlich” etwas für dich: “Ich spüre meine Gefühle nicht – wie kann ich das lernen?”

Zusammengefasst

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