Selbstmitgefühl: Warum es wichtig ist und wie man es entwickelt

Was ist Selbstmitgefühl?

Selbstmitgefühl bezieht sich auf die Fähigkeit, sich selbst mit Verständnis, Wärme und Akzeptanz zu begegnen, anstatt sich selbst zu verurteilen oder zu kritisieren. Es beinhaltet das Verstehen, dass jeder Fehler macht und dass es normal ist, Gefühle von Schmerz, Traurigkeit, Angst und Frustration zu erleben. Laut Neff (2003), einer führenden Experten auf dem Gebiet des Selbstmitgefühls, besteht Selbstmitgefühl aus drei wichtigen Komponenten: Selbstbewusstsein, Selbstbewertung und Selbstfürsorge. Selbstbewusstsein bedeutet, dass man sich seiner eigenen Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen bewusst ist. Selbstbewertung bezieht sich auf die Art und Weise, wie man sich selbst bewertet und Selbstfürsorge bezieht sich auf die Art und Weise, wie man sich selbst unterstützt und pflegt.

Warum ist Selbstmitgefühl wichtig?

Selbstmitgefühl hat viele Vorteile für die mentale Gesundheit. Es kann helfen, Angst und Depressionen zu reduzieren (Kristeller & Germer, 2013) und Stress zu bewältigen (Leary, Tate, Adams, Allen, & Hancock, 2007). Es kann auch dazu beitragen, das Selbstwertgefühl zu stärken (Neff, Rude, & Kirkpatrick, 2007) und eine positive Beziehung zu sich selbst aufzubauen (Neff, 2011). Selbstmitgefühl kann auch dazu beitragen, uns in schwierigen Situationen besser zu handhaben. Wenn wir uns selbst mit Mitgefühl begegnen, sind wir in der Lage, uns selbst zu trösten und uns zu ermutigen, anstatt uns selbst zu verurteilen oder zu kritisieren (Gilbert, 2009). Das führt dazu, dass wir uns in schwierigen Situationen besser fühlen und uns besser in der Lage sind, mit Herausforderungen umzugehen.

Wie entwickelt man Selbstmitgefühl?

Glücklicherweise kann Selbstmitgefühl trainiert werden. Einige Möglichkeiten, Selbstmitgefühl zu entwickeln, sind:

1. Meditieren:

Meditation, insbesondere die Achtsamkeitsmeditation, kann dazu beitragen, unser Selbstmitgefühl zu stärken. Es hilft uns, uns unserer Gedanken und Gefühle bewusst zu werden, ohne sie zu bewerten oder zu verurteilen. Es unterstützt uns dabei, uns selbst mit Wärme und Verständnis zu begegnen und uns selbst in schwierigen Situationen zu trösten.

2. Selbstmitgefühlstraining:

Selbstmitgefühlstraining ist eine spezielle Form der Therapie, die darauf abzielt, unser Selbstmitgefühl zu stärken. Es umfasst verschiedene Übungen und Aktivitäten, die uns dabei helfen, uns selbst mit Mitgefühl zu begegnen, anstatt uns selbst zu verurteilen.

3. Positives Selbstgespräch:

Unser Selbstgespräch hat einen großen Einfluss darauf, wie wir uns selbst sehen und wie wir uns fühlen. Indem wir uns selbst mit positiven und unterstützenden Worten ansprechen, können wir unser Selbstmitgefühl stärken und uns in schwierigen Situationen besser fühlen.

4. Soziale Unterstützung:

Soziale Unterstützung von Freunden, Familie oder einem Therapeuten kann dazu beitragen, dass wir uns nicht allein fühlen und jemanden haben, mit dem wir über unsere Gedanken und Gefühle sprechen können. Ein Therapeut kann uns dabei helfen, unsere Selbstmitgefühl zu stärken und uns bei der Bewältigung von Herausforderungen zu unterstützen.

Fazit

Selbstmitgefühl bezieht sich auf die Fähigkeit, sich selbst mit Verständnis, Wärme und Akzeptanz zu begegnen. Es hat viele Vorteile für die mentale Gesundheit, wie z.B. die Reduktion von Angst und Depressionen, die Verbesserung des Selbstwertgefühls und die Unterstützung in schwierigen Situationen. Selbstmitgefühl kann trainiert werden, indem man meditiert, Selbstmitgefühlstraining macht, positive Selbstgespräche führt und soziale Unterstützung sucht.

Quellen

  • Neff, K. D. (2003). The development and validation of a scale to measure self-compassion. Self and Identity, 2(3), 223-250.
  • Kristeller, J. L., & Germer, C. K. (2013). Mindfulness and self-compassion as complementary paths to well-being. Journal of Clinical Psychology, 69(3), 259-268.
  • Leary, M. R., Tate, E. B., Adams, C. E., Allen, A. B., & Hancock, J. (2007). Self-compassion and reactions to unpleasant self-relevant events: The implications of treating oneself kindly. Journal of Personality and Social Psychology, 92(5), 887-904.
  • Gilbert, P. (2009). The compassionate mind: A new approach to life’s challenges. Constable.

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